Jim Owen stellt in "Christliche Psychologie im Krieg mit Gottes Wort" die wachsende Popularität und Integration „christlicher“ Psychologie in den Fokus seiner Kritik.
Wer ist der Autor?
Jim Owen ist als Autor und Kritiker der „christlichen“ Psychologie bekannt. Seine Schriften zeichnen sich durch ein leidenschaftliches Eintreten für die Rückkehr zur reinen biblischen Lehre aus, ohne Zugeständnisse an die moderne Psychologie. Owen betont die Genüge Christi und sieht die Bibel als alleiniges und vollkommenes Mittel zur Erkenntnis und Heilung des Menschen.
Worum geht es in dem Buch?
Der Autor, ein Verfechter der Bibeltreue und christlichen Lehre, hinterfragt die Tendenz, menschliche Probleme und das Bedürfnis nach Heilung durch psychologische Konzepte statt durch das Evangelium zu behandeln. In einem klaren und provokanten Ton stellt Owen die Frage, ob gläubige Christen tatsächlich eine Psychotherapie benötigen oder ob das Vertrauen auf die Bibel und die Allgenügsamkeit Christi nicht ausreichend sind. „Dieses Buch wird mit Sicherheit Widerspruch hervorrufen – vielleicht sogar heftigen und leidenschaftlichen Widerspruch.“
In seiner Ausarbeitung untersucht Owen die „christliche“ Psychologie und zeigt auf, wie sie seiner Meinung nach das biblische Verständnis von Sünde und menschlicher Natur verdreht. Er argumentiert, dass die „christliche“ Psychologie Menschen als Opfer und nicht als Sünder betrachtet und ihnen so das biblische Verständnis von persönlicher Verantwortung nimmt. „Ist das trügerische Herz des modernen Menschen wirklich zu komplex, um durch die Schlichtheit der Schrift allein verändert zu werden?“ Durch diese Sichtweise, so Owen, wird das Vertrauen des Gläubigen auf Christus und das Wort Gottes untergraben und der Gläubige in eine Abhängigkeit von Psychotherapie gedrängt. Owen sieht dies als gefährliche Entwicklung, die die Allgenügsamkeit in Christus leugnet und das Vertrauen in Gottes Wort schwächt. „Das Wort Gottes ist die einzige wirksame Hilfe für uns selbst und für Menschen, die sich uns anvertrauen mit ihren Problemen und ihrer Not.“
Wer sollte das Buch lesen?
Das Buch richtet sich an gläubige Christen, die nach Orientierung in Fragen der Seelsorge und des geistlichen Lebens suchen und sich fragen, wie sie mit psychologischen Konzepten im Glaubensalltag umgehen sollen.
Was gibt es Kritisches?
Owens Argumentation lässt wenig Raum für ein differenziertes Bild der Psychologie und pauschalisiert die gesamte „christliche“ Psychologie. Leser, die eine ausgewogene Analyse suchen, könnten enttäuscht sein, da der Autor psychologische Ansätze als nahezu völlig unvereinbar mit biblischer Lehre darstellt und dabei positive Aspekte vernachlässigt. Der Autor stützt seine Aussagen hauptsächlich auf theologische Argumente, lässt jedoch säkulare, wissenschaftliche Erkenntnisse weitgehend unbeachtet. Dies führt zu einer sehr einseitigen Perspektive, die dafür aber aufzeigt, weshalb Gottes Wort der beste Helfer ist (vgl. Hebräer 4,12).
Was bleibt?
Die Ausarbeitung ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rückkehr zur ausschließlichen Genüge Christi und seines Wortes. Der Verfasser wendet sich gegen eine zunehmend psychologisierte Weltsicht im christlichen Glaubensleben und warnt vor der Opferrolle, die durch die „christliche“ Psychologie gefördert wird. Trotz der Einseitigkeit seiner Argumentation und dem Verzicht auf empirische Ansätze bietet Owens Werk eine kritische Perspektive für Leser, die sich mit den Risiken einer übermäßigen Psychologisierung des Glaubens auseinandersetzen möchten.
Das Buch:
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Owen, J. (2013): Christliche Psychologie im Krieg mit Gottes Wort. Die Victimisierung des Gläubigen, Friedensbote, 230 Seiten, ISBN: 978-3-93703-281-8, Preis: 6,00 €
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