Beten Sie?!

In „Beten Sie!?“ zeigt J. C. Ryle auf, dass es eine Sache ist, Gebete zu verrichten, und eine andere, zu beten.

 

Wer ist der Autor?

J. C. Ryle (1816–1900) war ein anglikanischer Bischof und ein einflussreicher Theologe des 19. Jahrhunderts, bekannt für seine klaren und kraftvollen Predigten sowie seine zahlreichen Schriften, die sich oft mit zentralen christlichen Themen befassen. Seine Werke zeichnen sich durch eine verständliche Sprache und eine tiefe Hingabe an biblische Wahrheiten aus.

 

Worum geht es in dem Buch?

Eines der gemeinsamen Kennzeichen der Auserwählten Gottes ist, dass sie ihn Tag und Nacht anrufen. In dieser Beziehung geht es allen Christen gleich. Sobald ihr Glaube Leben und Wirklichkeit erfährt, fangen sie an zu beten. Genauso wie bei einem Neugeborenen das Atmen das erste Zeichen von Leben ist, zeigt das Gebet als Erstes die Neugeburt von Männern und Frauen an.

 

In seinen Ausführungen ermutigt Ryle die Leser zu einem ernsthaften und beständigen Gebetsleben. Er betont die Notwendigkeit des Gebets als zentrale Praxis für jeden Christen und zeigt die Gefahren eines gebetslosen Lebens auf. Ryle geht dabei sowohl auf die persönliche als auch auf die gemeinschaftliche Dimension des Gebets ein, indem er auf die Bibel und auf eigene pastorale Erfahrungen zurückgreift. "Ohne Gebet zu leben, heißt, ohne Gott, ohne Christus, ohne Gnade, ohne Hoffnung und ohne den Himmel zu leben. Das bedeutet, sich auf dem Weg zur Hölle zu befinden. Überrascht es Sie jetzt noch, dass ich die Frage stelle: Beten Sie?"

 

Einige markante Sätze, die die Frage des Buches verdeutlichen:

• Ohne Gebet zu leben heißt, ohne Gott, ohne Christus, ohne Gnade, ohne Hoffnung und ohne den Himmel zu leben.
• Das Gebet ist unbedingt notwendig zur Rettung.
• Der Herr selbst hat sein Zeichen auf das Gebet gesetzt, als Beweis für eine echte Bekehrung.
• Das Gebet für den Glauben, was der Atem für das Leben ist.
• Das Gebet wird die Sünde verzehren oder die Sünde wird das Gebet ersticken.

Wer sollte das Buch lesen?

Das Buch richtet sich an Christen, die ihre Gebetspraxis vertiefen möchten, sowie an jene, die im Gebet stagnieren und neuen Antrieb suchen. Es eignet sich sowohl für neue Gläubige, die die Grundlagen des Gebets verstehen wollen, als auch für erfahrene Christen, die nach einer Erneuerung ihrer Gebetspraxis streben.

 

Was gibt es Kritisches?

Kritisch anzumerken ist, dass das Buch in einem stark moralischen und manchmal fast drängenden Ton geschrieben ist, was für manche Leser, die einen sanfteren Zugang bevorzugen, abschreckend wirken könnte. Zudem setzt Ryle ein gewisses Maß an theologischen Grundkenntnissen voraus, was für absolute Neulinge eine Herausforderung darstellen könnte.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

Die Lektüre überzeugt aufgrund ihrer Kompaktheit, Klarheit und Konfrontation mit einem Thema, bei dem Christen oftmals den Kopf wegducken.  Trotz der möglichen Kritikpunkte ist das Buch eine kraftvolle und inspirierende Lektüre für jeden, der das Gebet in seinem Leben vertiefen möchte. Ryles eindringlicher Stil und sein unerschütterlicher Glaube an die Macht des Gebets machen das Buch zu einer wertvollen Ressource, die dazu anregt, das Gebet wieder in den Mittelpunkt des christlichen Lebens zu stellen. Wer eine praktische, biblisch fundierte Anleitung zum Gebet sucht, wird in diesem Buch einen wertvollen Begleiter finden.