Sonja Angelika Strube hat mit „Rechte Versuchung“ ein Buch veröffentlicht, das sich dem komplexen und oft polarisierenden Thema des rechten Extremismus widmet.
Wer ist die Autorin?
Sonja Angelika Strube ist Autorin und Wissenschaftlerin, die sich auf die Themen Rechtsextremismus und gesellschaftliche Radikalisierung spezialisiert hat. Sie ist bekannt für ihre fundierten Analysen und kritischen Studien, die sich mit den psychologischen und sozialen Mechanismen der Radikalisierung auseinandersetzen. Als Dr. theol. habil. ist sie Privatdozentin an der Universität Osnabrück und wiss. Mitarbeiterin an der RPTU Kaiserslautern-Landau.
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch gliedert sich in mehrere Hauptteile: Zunächst werden die grundlegenden Merkmale des rechten Extremismus skizziert, gefolgt von einer eingehenden Analyse der spezifischen Versuchungen und Verlockungen, die Menschen dazu bringen können, sich radikalen Ideen zuzuwenden. Strube stützt sich dabei auf eine Vielzahl von Fallstudien und theoretischen Modellen, um ihre Argumente zu untermauern.
In ihrer Untersuchung geht es um die Mechanismen, die Menschen anfällig für extremistische Ideologien machen, und die sozialen sowie psychologischen Faktoren, die solche Überzeugungen begünstigen können.
Ein zentrales Anliegen Strubes ist es, die oft vernachlässigten psychologischen und sozialen Dynamiken zu beleuchten. Die Autorin argumentiert, dass das Verständnis für die Anfälligkeit für extremistische Gedanken weit über die Oberfläche hinausgehen muss. Sie hebt hervor, dass persönliche Unsicherheit, soziale Isolation und das Streben nach Zugehörigkeit wesentliche Faktoren sind, die Menschen in die Arme rechter Bewegungen treiben können.
Wer sollte das Buch lesen?
Die Lektüre richtet sich an Fachleute und Akademiker, die sich intensiv mit den Mechanismen des Rechtsextremismus und der Radikalisierung auseinandersetzen wollen. Auch Leser, die an gesellschaftlichen und psychologischen Aspekten der Extremismusforschung interessiert sind, finden Einsichten und Analysen in diesem Buch.
Was gibt es Kritisches?
Bei Strubes Werk ist die Genderschreibung nicht nur eine Frage der stilistischen Präferenz, sondern beeinflusst auch die Lesbarkeit und die inhaltliche Klarheit des Buches. Weshalb der Verlag sich für diese Schreibweise, die der Schöpfungsordnung zuwider ist und nicht den gesamtgesellschaftlichen Konsens abbildet, sondern politische Agenda ist, entschieden hat, bleibt zu hinterfragen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Autorin meint, „durch die Schriften der Bibel ziehen sich wie ein roter Faden Gedanken umfassender Gerechtigkeit für alle Menschen, insbesondere für die an den Rand Gedrängten.“ (S. 233). Ohne Frage ist der christliche Glaube in der Lage, die Menschenwürde des Einzelnen zu legitimieren, aber zunächst ist die Hauptbotschaft der Bibel, dass der Mensch ein Sünder ist, der Gottes Gnade benötigt und durch Glauben an den Herrn Jesus Christus allein Rettung empfängt (vgl. z. B. Römer 3). Gerade die Gnade Gottes und die erfahrene Vergebung können Game Changer sein, um der rechten Versuchung entgegenzutreten und aufzuzeigen, dass jeder Mensch im Ebenbild Gottes geschaffen wurde und erlösungsbedürftig ist.
Was bleibt?
Die Lektüre möchte einen Beitrag zum Verständnis der Anfälligkeit für extremistische Ideologien aufzeigen, verfällt leider aber derselben Thematik, da z. B. durch die Genderschreibweise und der positiven Zuneigung zu dieser Weltanschauung dem Leser ebenso Ideologie auferlegt wird. Dennoch erfährt der Leser psychologische und soziale Mechanismen über den heutigen rechten Extremismus. Allerdings bleibt das Buch in einigen Bereichen hinter den Erwartungen zurück. Gerade vor einem bibelbasierten Hintergrund fehlt der Bezug zur Wahrheit, dem Wort Gottes. Vielmehr wird ein soziales Christsein betont, statt sich göttlicher Wahrheiten zu bedienen. Für Leser, die sich mit der Thematik auseinandersetzen möchten, kann das Buch Einsichten bieten, doch wird man weniger eine christliche Perspektive einnehmen können, da das Buch unter anderem Jesus und die Bibel in gerechter Sprache in einem Atemzug nennt und sogar meint, „der jüdische Rabbi Jesus beteiligt sich an der immer wieder neu notwendigen aktualisierenden Auslegung der Heiligen Schrift“ (S. 230), kann keine Kaufempfehlung ausgesprochen werden.
Das Buch:
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Strube, S. A. (2024): Rechte Versuchung. Bekenntnisfall für das Christentum, Herder Verlag, 280 Seiten, ISBN: 978-3-451-39789-9, Preis: 28,00 €
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