Der Rabe und Elia

„Der Rabe und Elia“, geschrieben von Johanna Blanck und illustriert von Mousam Banerjee, ist ein Bilderbuch, das die biblische Geschichte aus 1. Könige 17, 1-6 auf eine erfrischend neue Art erzählt.

 

Wer sind die Autoren?

Johanna Blanck ist eine Autorin, die sich auf Kinderbücher spezialisiert hat und durch ihre kreative Erzählweise biblische Geschichten auf neue und ansprechende Weise vermittelt. Mousam Banerjee ist ein talentierter Illustrator, dessen lebendige und ausdrucksstarke Kunstwerke Kinderbücher zum Leben erwecken und die Geschichten visuell bereichern. Zusammen arbeiten sie daran, junge Leser durch eine Kombination aus einfühlsamem Text und beeindruckenden Illustrationen zu begeistern.

 

Worum geht es in dem Buch?

Die zentrale Botschaft des Buches ist tief in den Worten verwurzelt:

 

“Wer gibt, was ihm von Gott gegeben, erhält von ihm noch viel mehr Segen. Er muss sich dann um nichts mehr sorgen, weil Gott sich kümmert – heut’ und morgen.”

 

Dieser fröhliche Reim fasst das Hauptthema zusammen und macht das Buch zu einer wundervollen Einführung in das Prinzip des Gebens und Empfangens im christlichen Glauben.

 

In der Bilderbuchreihe „Bibelgeschichten mal anders“ wählt Johanna Blanck eine ungewöhnliche Perspektive, um biblische Geschichten zu erzählen, was das Lesen sowohl für Kinder als auch Erwachsene spannend macht. In „Der Rabe und Elia“ erleben die Leser die Geschichte aus der Sicht der Raben, die von Gott beauftragt werden, ihr Essen mit Elia zu teilen. Dies eröffnet eine neue Dimension der Erzählung und ermöglicht den Lesern, eine bekannte Geschichte auf eine neue Weise zu verstehen.

 

Die Illustration von Mousam Banerjee trägt erheblich zur Atmosphäre des Buches bei. Die lebendigen Farben und ausdrucksstarken Charaktere ziehen Kinder sofort in die Geschichte hinein. Banerjees Kunst fängt die Emotionen und Dynamiken zwischen den Charakteren wunderbar ein und ergänzt Blancks Text perfekt.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre eignet sich für Kinder ab 4 Jahren. Aufgrund der Schriftgröße können auch schon Erstleser die Texte lesen.

 

Was gibt es Kritisches?

Blancks Erzählweise mag für einige Leser befremdlich erscheinen, insbesondere da sie eine Freundschaft zwischen Elia und den Raben darstellt, die so nicht in der Bibel vorkommt. Diese künstlerische Freiheit kann als kritisch betrachtet werden, weil sie Elemente hinzufügt, die nicht in den biblischen Texten stehen. Speziell die Darstellung, dass Elia zuerst die Raben versorgt und dann umgekehrt, könnte zu Diskussionen führen. Dennoch bietet diese Herangehensweise eine tiefere Reflexion über die göttliche Fürsorge und die Rolle von Geschöpfen in Gottes Plan, wobei das Wunder – Gott versorgt Elia durch Raben – abgeschwächt wird. Auf der letzten Seite hätte man den Originaltest auch ergänzend abdrucken können, sodass man das Original mit dem „kreativen“ Zugang vergleichen kann.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

Insgesamt liegt ein interessantes Buch vor, das biblische Lehren auf eine frische und einladende Weise vermittelt. Es regt Kinder an, über die Bedeutung des Gebens nachzudenken und darüber, wie Gottes Fürsorge in ihrem eigenen Leben wirken kann. Trotz der künstlerischen Freiheiten, die vielleicht nicht bei allen Lesern Anklang finden, bleibt die zentrale Botschaft des Glaubens und der Fürsorge klar und inspirierend. Durch die humorvollen und lebendigen Illustrationen von Banerjee wird die Geschichte rund um den Propheten Elia und seine ungewöhnlichen Helfer, die Raben, lebendig. Ein empfehlenswertes Buch für alle, die biblische Geschichten einmal anders erleben möchten.