Das Neue Testament jüdisch erklärt in der Diskussion

In „Das Neue Testament jüdisch erklärt in der Diskussion“ begehen die Herausgeber den nächsten Schritt im Dialog mit dem Judentum.

 

Wer sind die Autoren?

Wolfgang Kraus (geb. 1955), Dr. theol., war nach seinem Theologiestudium zehn Jahre in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern tätig. Von 1996-2004 war er Professor für Biblische Theologie in Koblenz, seither ist er Professor für Neues Testament an der Universität des Saarlandes.

Jan Raithel (geb. 1991) hat ev. Theologie und Judaistik studiert. Zur Zeit promoviert er in Münster als Stipendiat des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks zur Rezeption der biblischen Talionsformel(n) im Antiken Judentum und Frühen Christentum.

Michael Tilly (geb. 1963), Dr. theol., war von 2007-2012 Professor für Neues Testament und Biblische Didaktik in Landau und ist seit 2012 Professor für Neues Testament und Leiter des Instituts für antikes Judentum und hellenistische Religionsgeschichte an der Universität Tübingen.

Axel Töllner (geb. 1968), Dr. phil., ist Pfarrer und seit 2014 landeskirchlicher Beauftragter der Evang.-Luth. Kirche in Bayern für den christlich-jüdischen Dialog sowie Geschäftsführer des Instituts für Christlich-Jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau.

 

Worum geht es in dem Buch?

In diesem Band setzen sich renommierte Wissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum mit verschiedenen Aspekten des NTJE auseinander. Trotz ihres christlichen Hintergrunds präsentieren sie prägnante und präzise Beiträge, die das Ziel verfolgen, die Diskussion über die jüdische Auslegung des Neuen Testaments weiter voranzutreiben. Die Grundthese, dass die Schriften des Neuen Testaments fest in der jüdischen Tradition verwurzelt sind, wird hier kritisch beleuchtet und zur weiteren Debatte gestellt.

 

Der Band ist in zwei Hauptteile gegliedert: Im ersten Teil analysieren die Autoren konkrete Auslegungen einzelner neutestamentlicher Bücher oder Buchteile, während im zweiten Teil thematische Fragestellungen aufgegriffen werden. Dabei wird betont, dass die meisten der 27 neutestamentlichen Schriften ursprünglich jüdische Texte waren, die erst später zu christlichen Texten umgewandelt wurden. Diese Einsicht relativiert den christlichen Anspruch auf die Texte und lädt zu einem offenen Dialog ein.

 

Kritische Stimmen werden nicht ausgespart, jedoch wird die Sachlichkeit dieser Kritik hervorgehoben. Es wird deutlich gemacht, dass die Diskussion und Weiterführung der Interpretationen ein zentraler Bestandteil des Dialogs ist.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Dieser Band richtet sich somit nicht nur an Theologen, sondern auch an interessierte Laien ohne akademische Vorkenntnisse, die sich für den jüdisch-christlichen Dialog und die Vielfalt der Zugänge zu den neutestamentlichen Texten interessieren.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

Die Veröffentlichung von "Das Neue Testament – jüdisch erklärt" (NTJE) im Jahr 2020 markierte einen Meilenstein in der theologischen Landschaft. Zum ersten Mal präsentierten Menschen jüdischen Glaubens eine vollständige Kommentierung des Neuen Testaments auf Deutsch. Herausgegeben von und verlegt von der Deutschen Bibelgesellschaft, zog dieses Werk sofort die Aufmerksamkeit der kirchlichen und theologischen Gemeinschaft auf sich und wurde als wegweisender Beitrag zum jüdisch-christlichen Dialog gefeiert.  "Das Neue Testament jüdisch erklärt in der Diskussion" bietet somit eine wertvolle Ressource für jeden, der tiefer in die Zusammenhänge zwischen Judentum und Christentum eintauchen möchte und einen offenen Dialog über die heiligen Texte führen will.

 


Das Buch: 

  • Kraus, W. / Raithel, J. / Tilly, M. / Töllner, A. (2023): Das Neue Testament jüdisch erklärt in der Diskussion, Deutsche Bibelgesellschaft, 336 Seiten, ISBN: 978-3-438-05506-4, Preis: 38,00 €

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