In "Schöpfung und Evolution?" präsentieren Barbara Drossel, Reinhard Junker und Siegfried Scherer eine faszinierende Diskussion über den Ursprung des Lebens.
Worum geht es in dem Buch?
Jeder der drei Wissenschaftler bringt seine einzigartige Perspektive in die Debatte ein, wodurch ein facettenreiches Bild entsteht. Das Buch ist in drei Teile gegliedert, wobei jeder Teil eine wichtige Phase der Debatte repräsentiert. Im ersten Teil legen die Autoren ihre persönlichen Auffassungen dar und klären methodische Fragen.
Barbara Drossel, Professorin für theoretische Physik, argumentiert dafür, dass Gott durch Prozesse geschaffen hat. Ihr Standpunkt ist fundiert und bringt die Leser dazu, über die Verbindung zwischen Naturwissenschaft und Glauben nachzudenken. Allerdings handeln die angeführten Beispiele nicht von Gottes Schöpfung, sondern von Gottes Wirken in der Schöpfung.
Reinhard Junker, ein Experte in Mathematik, promovierter Biologie und Theologie, vertritt die Auffassung, dass Gott durch sein Wort geschaffen hat und nicht durch Evolution. Seine Sichtweise wirft interessante Fragen auf und fordert dazu auf, die biblischen Schöpfungstexte neu zu betrachten. V. a. betont Junker die Sichtweise Jesu sowie die Schöpferkraft Gottes durch sein "Wort".
Siegfried Scherer, Professor an der TU München, geht der Frage nach, ob Gottes Schöpferwirken durch Evolution und Design geschieht. Seine Position vereint auf geschickte Weise theologische und naturwissenschaftliche Perspektiven, wobei der Autor selbst betont, dass es hier noch viele Fragezeichen gibt, die sich aktuell nicht auflösen lassen.
Der zweite Teil beinhaltet die Reaktionen auf die Positionen der anderen Autoren, wodurch ein lebendiger Dialog entsteht. Der dritte Teil ermöglicht es jedem Autor, auf die Kritik der anderen zu reagieren und seine Position zu verteidigen. Als Leser wird man so mit den unterschiedlichen Ansätzen vertraut gemacht und sieht, wo Stärken und Schwächen der jeweiligen Position liegen.
Wer sollte das Buch lesen?
Jeder, der an dieser Debatte Interesse hat oder sich einfach mit den unterschiedlichen Sichtweisen vertraut machen möchte.
Was gibt es Kritisches?
Allerdings muss man ein gewisses Interesse für Naturwissenschaften und die Debatte in Detailfragen mitbringen, ansonsten können die Ausführungen durchaus komplex und stellenweise wenig lebensrelevant erscheinen. Obwohl es drei Ansätze sind, leidet das Prinzip der Ausgewogenheit, da lediglich Junker als „junge Erde“-Vertreter auftritt und die beiden anderen Autoren mehr oder weniger stark der Evolution nahestehen.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Insgesamt bietet „Schöpfung und Evolution?“ einen wertvollen Einblick in eine komplexe Debatte und regt dazu an, über die Schnittstelle von Glauben und Wissenschaft nachzudenken. Die Autoren zeigen, dass trotz unterschiedlicher Ansichten ein respektvoller Austausch möglich ist und dass das Evangelium uns dazu ermutigt, gemeinsam Wege zu finden, um Liebe und Verständnis zu fördern. Dieses Buch ist ein Muss für jeden, der sich für das Thema interessiert und nach tieferen Einsichten sucht. Es bleibt zu hoffen, dass sich solche Debatten stärker wieder etablieren, denn Wertschätzung trotz unterschiedlicher Sichtweisen ist dienlich und hilft, in Liebe einander zu begegnen.
Das Buch:
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Drossel, B. / Junker, R. / Scherer, K. (2024): Schöpfung und Evolution. Drei Wissenschaftler. Drei Positionen. Eine Debatte., SC; R. Brockhaus, 400 Seiten, ISBN: 978-3-41724-183-9, Preis: 28,00 €
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