Gemeinde mit Mission

Was kommt raus, wenn die gemeinsame Leidenschaft der evangeliumszentrierte, missionarische Gemeindeaufbau ist? Das kannst du in „Gemeinde mit Mission“ nachlesen, denn Bartholomä/Schweyer bringen ihre Leidenschaft zu Papier, damit Menschen von heute leidenschaftlich Christus nachfolgen.

 

Wer sind die Autoren?

Prof. Dr. Philipp Bartholomä war viele Jahre Pastor einer freikirchlichen Gemeinde in Landau/Pfalz und lehrt seit 2019 Praktische Theologie an der FTH Gießen.

Prof. Dr. Stefan Schweyer war viele Jahre Pastor in Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz und verantwortet seit 2016 den Fachbereich Praktische Theologie an der STH Basel.

 

Worum geht es in dem Buch?

Die Hauptthese des Buches lautet: „‚Gemeinde mit Mission‘ ist eine Gemeinde mit dem Auftrag, in einem säkularen Kontext Menschen mit Gott zusammenzuführen.“ Dabei ist es den Autoren ein Herzensanliegen, Gemeinde theologisch reflektiert zu gestalten, wobei „Kirche/Gemeinde ein göttliches Wunder ist und gleichzeitig eine menschliche Angelegenheit.“

 

Zunächst nehmen die Autoren die Realität unserer säkularen Kultur in den Blick, in der viele Menschen den Zugang zu Christentum, Kirche und Gemeinde verloren haben. „Dass es heute im westlichen Kulturkreis so selbstverständlich geworden ist, nicht religiös zu sein, ist ein neueres Phänomen.“

 

Danach werden die theologischen Weichen gestellt: Was sind die Grundlagen, was ist das Zielbild von Kirche und Gemeinde? „Die Vision der Kirche liegt in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit.“ Im Zentrum steht das Evangelium von Jesus aber was bedeutet das z.B. für die Gemeindekultur oder für den sensiblen Umgang mit der Kultur, von der die Gemeinde umgeben ist? „Die Gemeinde soll sich weder der Welt anpassen noch sich vor ihr zurückziehen.“

 

Zuletzt wird von der Vision zur Praxis geführt: Mit vielen praxiserprobten Beispielen geben die Autoren ganz konkrete Anregungen, wie eine Gemeinde ihren Auftrag erfüllen kann, in einem säkularen Kontext Menschen mit Gott zusammenzuführen. Dabei wissen sie aber auch, dass „der Weg zum Christsein lang sein kann.“

 

Wer sollte das Buch lesen?

Besonders Gemeindebauer und Gemeindepraktiker gehören zur vorrangigen Zielgruppe. Ebenso empfiehlt die Lektüre aber jedem Gemeindeleiter, da er mithilfe der faktenbasierten Forschungsergebnisse sowie der Reflexion zweier Forscher wichtige Impulse für das eigene Gemeindeleben erhält. Besonders Kapitel 11 hilft, die eigene Gemeinde einem Realitätscheck in puncto Missionsbereitschaft zu unterziehen. Besonders Gemeindepraktiker, die um Veränderung wissen und diese auch mitgestalten möchten, dürften durch die zahlreichen Impulse zugerüstet werden.

 

Was gibt es Kritisches?

So wertvoll die Good-Practice-Beispiele im dritten Teil sind, wird es doch in manchen Aspekten nicht immer Zustimmung geben. Zudem sind die Grafiken oftmals eher zu klein und durch die Kursivschrift teilweise schwer lesbar.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

Dem Autorenduo gelingt es, dass Thema Mission für Gemeinde im 21. Jahrhundert ins Gedächtnis zu rufen. „Es ist genauso die Aufgabe der Kirche, langfristige Grundlagenarbeit zu leisten, damit Menschen überhaupt ein Verständnis für das Evangelium entwickeln können.“  Dabei profitieren sie u. a. von den Erkenntnissen und Methoden, die Timothy Keller nutzt. Wichtig zu betonen ist, dass hier kein Buch über Gemeinde vorliegt, sondern Grundlagen benannt werden, es aber v.a. um praktische Impulse geht. „Mission führt zum Gottesdienst.“ Positiv ist, dass es den Autoren nicht um ein bestimmtes Modell oder eine spezielle Gemeindeform geht, sondern sie betonen das Zentrum des auftragsorientierten Gemeindebaus.