Das Evangelium - eine Zumutung

Hat sich die Botschaft des Evangeliums verändert? Gilt es die harte Rede Jesu abzumildern, um Menschen besser anzusprechen? In „Das Evangelium – eine Zumutung“ geht John MacArthur auf den hohen Preis und den unendlichen Wert des Glaubens an Jesus Christus ein.

 

Wer ist der Autor?

Hauptpastor der Megakirche ist John F. MacArthur. Bekannt wurde er durch sein Glaubenswerk Grace to you. In der evangelikalen Welt ist er eine prägende Figur, u. a. wegen seiner Studienbibel und zahlreichen Bibelkommentaren und theologischen Ratgeber. Mittlerweile ist er Autor und Herausgeber von fast vierhundert Büchern und Studienhilfen. MacArthur hält an der Irrtumslosigkeit der Schrift fest und lässt sich bezüglich der Fragen des Heils und der Heilsgeschichte einem reformiert-dispensationalistischem Lehrverständnis zuordnen.

 

Worum geht es in dem Buch?

Das Buch ist eine Neuauflage des bereits Buches „Durch die enge Pforte“ aus dem Betanien Verlag. Doch hat das Werk an Bedeutung nicht verloren. Vielmehr zeigt die Neuauflage, wie aktuell die darin behandelten Themen sind.

 

Basierend auf Matthäus 7,13f ist der Autor der Überzeugung, dass ein „Evangelium light“ Einzug in die Gemeinden gehalten hat. Viele Menschen meinen, sie seien auf dem Weg in den Himmel, doch haben sie nie den rettenden Glauben erfahren. „Wenn du zu Christus kommen willst, musst du die Kosten überschlagen.“

 

Deshalb plädiert MacArthur in den einzelnen Kapiteln für die Wahrheiten, die die Bibel selbst betont. „Du kannst nicht in den Himmel kommen, ohne zu wissen wie.“ Inhaltlich werden Trends, die ihren Beginn in den USA hatten, beleuchtet und von der Schrift her beurteilt. Hierzu der Verfasser immer wieder die Bibel mit in seine Ausführungen ein bzw. sie ist das Fundament, auf die er seine Argumentation gründet.

 

MacArthur spart dabei nicht mit Kritik an aktuellen Trends und Erscheinungsformen, die „christliche“ Gemeinden praktizieren und auch promoten. Unmissverständlich wird dem Leser klar, dass – obwohl ein gutes Anliegen hinter vielen steckt – dies nicht der Weg ist, den die Bibel beschreibt, um am Ende das ewige Leben in Empfang zu nehmen.

 

Der Autor setzt sich vehement dafür ein, wieder das Wort Gottes ernst zu nehmen, seine klare Botschaft nicht abzuschwächen und zu verwaschen, denn es gilt, nicht eine Theologie zu lehren, die den Menschen im Zentrum hat, sondern eine Theologie zu lehren, die Christus zum Zentrum hat.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre empfiehlt sich „modernen Christen“, die meinen, man müsse das Evangelium den „Wünschen des Kunden“ anpassen. Ebenso dient die Lektüre jedem Christen, um sich vor Gott zu prüfen, ob er nicht einem falschen Evangelium folgt. Zuletzt dient die Schrift auch als evangelistische, wenngleich nicht leichte Kost, um Menschen den rettenden Glauben nahezubringen.

 

Was gibt es Kritisches?

Das Buch ist als Antwort auf die Entwicklungen in den USA verfasst, die v.a. durch das Buch „Self-Esteem: The New Reformation“ von Robin Schuller aufkamen. Zudem sollte man den amerikanischen Kulturkontext bedenken, der sich hier und da niederschlägt, aber nicht negativ zu bewerten ist. Zuletzt sie darauf hingewiesen, dass MacArthur der Lordship-Salvation zugeneigt ist. „Dasselbe Evangelium, das uns diese Wahrheit verkündet, lehrt jedoch auch, dass wir Jesus als Herrn anbeten sollen, dass wir unseren Zugang zum Himmel nicht verdienen können, und dass er, Jesus Christus, der einzige Weg zum ewigen Leben ist.“ Kritisch zu sehen ist die Meinung, dass man nicht in den Himmel kommt, ohne die Bibel zu kennen (S. 256). Hier beschränkt der Autor, der sonst stark für die Souveränität Gottes plädiert, das Wirken und den Willen Gottes zu sehr.  

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

MacArthur legt eine kompromisslose und ehrliche sowie an der Bibel orientierte Proklamation für das Evangelium vor, denn die Anpassung an die Wünsche der Verbraucher hat die heutigen Gemeinden infiltriert und ein „Evangelium light“ hervorgebracht. Mit den klaren Inhalten, die auf den Aussagen der Bibel fußen, möchte MacArthur wachrütteln. „Das wahre Evangelium ist kein Aufruf zur Selbstverwirklichung, sondern zur Selbstverleugnung.“ 


Das Buch: 

  • MacArthur, J. (2023): Das Evangelium – eine Zumutung. Der hohe Preis und der unendliche Wert des Glaubens an Jesus Christus (Neuausgabe), EBTC Verlag, 280 Seiten, ISBN: 978-3-96957-107-1, Preis: 12,90 €

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