Der Erste und der Letzte

Die Offenbarung wird oftmals verkannt. Als apokalyptischen Buch werden in ihr häufig Angst und Schrecken gesehen. Melvin Tinker zeigt jedoch in „Der Erste und der Letzte“ auf, dass die Offenbarung den Trost des dreieinen Gottes in sich trägt.

 

Wer ist der Autor?

Melvin Tinker (27. Juni 1955 - 23. November 2021) war ein englischer evangelisch-anglikanischer Geistlicher. Er war von 1994 bis 2020 Senior Pastor der St. John's Church, Newland. Tinker schrieb 19 Bücher, darunter mehrere über die Beziehung zwischen Christentum und Kultur sowie eine große Anzahl weiterer schriftlicher Artikel für verschiedene christliche Publikationen und Websites.

 

Worum geht es in dem Buch?

„Theologie war für das Leben und befähigte Gottes Volk, auf Gottes Weg in Gottes Welt zu leben.“ Diese Sichtweise kennzeichnen die Ausführungen des Autors. Oder wussten Sie, dass die Offenbarung das Buch der Bibel ist, welches am stärksten die Lehre von der Dreieinigkeit aufzeigt.

 

Zunächst zeigt Tinker auf, dass die Gemeinde sich dem sozialen Vorstellungsschema (C. Taylor) angepasst hast, denn dasjenige, was man für real hält, beeinflusst unvermeidlich, wie wir im Hier und Jetzt leben. Und genau deshalb gibt uns die Offenbarung „eine genaue Karte, damit wir wachsen können, wie Gott es für uns beabsichtigt hat.“ Und hierzu ist die Trinität in gewisser Weise der Schlüssel, um sich an Gottes Realität zu erfreuen, die Auswirkungen für das Heute hat. „Um den neuen Himmel und die neue Erde so zu genießen, wie sie genossen werden sollten, dass man die Schönheit Christi erblickt, müssen jetzt die richtigen Gewohnheiten gepflegt werden.“

 

Und so widmet er der Dreieinheit Gottes jeweils ein Kapitel, um nachzuweisen, wie das letzte Buch der Bibel eine Offenbarung des einen Gottes in drei Personen ist, bevor er sich der Anti-Trinität in der Offenbarung widmet. Die letzten zwei Kapitel blicken auf den Sieg der Trinität und wagen einen Ausblick in den Himmel, wo die Dreieinheit Gläubige erfreuen wird. „Das ganze Universum kommt von Gott, gehört zu Gott und wird von Gott regiert.“

 

Wer sollte das Buch lesen?

Die Lektüre ist jedem ans Herz gelegt, der sich sorgt oder der Bedenken hat, die Offenbarung für sich zu lesen. „Was in der Offenbarung in apokalyptischer Sprache zusammengefasst wird, ist eine biblische Theologie der Bibel.“

 

Was gibt es Kritisches?

Der Aussage, man solle „die Offenbarung schriftgemäß lesen, nicht buchstäblich“ (S. 166) ist fragwürdig, denn hier zeigt sich die Auslegungsstrategie des Verfassers. Deshalb ist auch nicht allen Erkenntnissen zuzustimmen, da vielfach eine allegorische Auslegung einer grammatisch-historischen vorgezogen wird. Allerdings schmälert diese Hermeneutik nicht die Inhalte.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

Tinker versteht es, in kompakter Art und Weise der Offenbarung ihren Schrecken zu rauben und vielmehr aufzuzeigen, wie seelsorgerlich ihr Inhalt ist. Vielmehr hilft die Lektüre dabei zu erkennen, „die Welt zu entschlüsseln, damit wir sie verstehen können und erfassen, was wirklich hinter all den ‚Fake News‘, dem Druck nach politischer Korrektheit und den Versuchen steckt, unser Denken zu beeinflussen, indem sie die Wahrheit verzerren.“ Des Weiteren wird der Leser erstaunt sein, wie sich die Lehre der Trinität im letzten Buch der Bücher zeigt und welche glaubensstärkende Kraft in ihr steckt. „In gewisser Weise geht es in der ganzen Offenbarung darum, sich an der Trinität zu erfreuen.“ 


Das Buch: 

  • Tinker, M. (2023): Der Erste und der Letzte. Der Trost des dreieinen Gottes in der Offenbarung, 3L Verlag, 185 Seiten, ISBN: 978-3-944799-55-1, Preis: 14,50 €

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