Mit „Die herausfordernde Gnade Jesu“ hat Dane Ortlund ein Buch vorgelegt, das zwei Sprachen spricht. Einerseits ist es ein zu Herzen gehender Tadel, doch andererseits gelingt es dem Autor so viel Ermutigung, Freiheit und Freude darzulegen, dass der Inhalt Auswirkungen auf das Hier und Jetzt hat.
Wer ist der Autor?
Dr. Dane Ortlund ist auf dem Planeten, um sich an der unendlichen Gnade Gottes zu erfreuen und andere einzuladen, sich ihm dort anzuschließen. Er ist Pastor, Autor und Redner und dient derzeit als Senior Pastor der Naperville Presbyterian Church außerhalb von Chicago, nachdem er ein Jahrzehnt im Non-Profit-Verlag bei Crossway gearbeitet hat.[1]
Worum geht es in dem Buch?
Das Buch geht auf eine Vortragsreihe zurück, dass sich den vier Evangelien widmete. „Zuerst wurde das Evangelium geliebt, dann vorausgesetzt und schließlich verloren.“ Dabei betont Ortlund, dass „unser Verständnis von Jesus immer wieder neu ausgerichtet werden muss, weil unsere armselige geistliche Haltung unsere Auffassung von ihm aus der Bahn wirft.“ Und so ist es das Ziel des Autors dem Leser zu helfen, Gottes frohe und freimachende Botschaft neu zu lieben. Dabei hebt Ortlund immer wieder eine Frage hervor, die er wie folgt formuliert: „Die echte Frage lautet nicht, wie wir vermeiden, ein Pharisäer zu werden. Die Frage lautet vielmehr, wie wir davon genesen, der Pharisäer zu sein, der wir alle – von Mutterleib an – bereits sind.“
Die vier Teile blicken auf die herausfordernde Gnade des Herrn Jesus in den einzelnen Evangelien. Bei Matthäus arbeitet Ortlund die Überraschung von ungehorsamem Gehorsam heraus. Jesu Definition von Moral ist kontraintuitiv, entgegen all unseren Erwartungen. „Ein Nachfolger Christi, der ihm nicht gehorcht, ist einfach kein Nachfolger Christi.“ Der Evangelist Markus zeigt uns hingegen die Überraschung des Königs als Übeltäter. Die Mission des Herrn ist kontraintuitiv. „Alles, was wir bringen, ist unsere Not.“ Im dritten Evangelium wird der Leser mit einer Überraschung konfrontiert. Außenseiter werden zu Dazugehörigen und Dazugehörige werden seltsamerweise zu Außenseitern. Die Gemeinschaft Jesu ist kontraintuitiv. „Unsere Kultur sagt uns, dass unser Problem außerhalb von uns liegt und die Lösung innerhalb von uns ist. Das Evangelium sagt uns dagegen, dass das Problem in uns ist und die Lösung außerhalb von uns liegt.“ Zuletzt zeigt Ortlund auf, dass der Schöpfer Fleisch und Blut als Geschöpf annimmt. Somit ist auch die Identität des Herrn Jesus kontraintuitiv. „Wir klettern keine Leiter des Gehorsams hinauf, um Gottes Gnade anzusteuern.“
Wer sollte das Buch lesen?
Dem Verfasser lag es nicht daran, ein Buch für eine akademische Leserschaft zu schreiben. Es ist auch nicht primär für christliche Leiter bestimmt. Vielmehr wurde es für den vollkommen normalen Gläubigen geschrieben oder für solche, die prüfen möchten, was es mit Jesus auf sich hat. Jedoch können die beiden ersten Gruppen das Buch genauso lesen, denn es wird sie bereichern.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Die Lektüre ist ein Aufruf, die strömende Befreiung des Evangeliums ganz von oben bis unten anzunehmen, denn es ist besser, ein Leben mit Sünde und Reue darüber zu leben, statt ein Leben des Gehorsams ohne Reue zu führen. „Dieses Buch ist eine brüderliche Ermahnung, mit dem starken Wind der Gnade des Evangeliums die trübe Wolke der Verdammnis zu vertreiben, die den ganzen Tag über uns hängt.“
Das Buch:
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Ortlund, D. (2022): Die herausfordernde Gnade Jesu, 3L Verlag, 190 Seiten, ISBN: 978-3-944799-53-7, Preis: 14,50 €
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