Wer mit offenen Augen die Gesellschaft beobachtet, stellt fest, etwas verschiebt sich. D. A. Carson zeigt in „Die intolerante Toleranz“ auf, welche Veränderungsprozesse die westlichen Gesellschaften erleben.
Wer ist der Autor?
Donald Arthur Carson ist ein kanadischer calvinistischer Theologe und Professor für Neues Testament an der Trinity Evangelical Divinity School in Deerfield bei Chicago. 2005 gründete Carson zusammen mit dem New Yorker Pastor Timothy Keller The Gospel Coalition. Sie hat das Ziel, evangelikale Kirchen besser zu vernetzen und im gemeinsamen Auftritt zu stärken.
Worum geht es in dem Buch?
„Toleranz besitzt gegenwärtig einen hohen Stellenwert in der westlichen Kultur. […] Sie ist zu einem Teil der westlichen „Plausabilitätsstruktur“ geworden.“ Carson zeigt dem Leser auf, dass die Schwierigkeiten mit einer inhaltlichen Verschiebung des Toleranzbegriffes schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft, aber auch den Einzelnen haben. „Die Vorstellung der Toleranz befindet sich im Wandel, und mit den neuen Definitionen hat sich die Form der Toleranz selbst gewandelt.“
Hierzu nimmt Carson zunächst eine Begriffsbestimmung vor, indem er die alte von der neuen Toleranz unterscheidet. Anschließend blickt er auf einzelne Bereiche – die vorrangig der amerikanischen Gesellschaft entsprechen, aber mittlerweile auch in Deutschland aktuell sind -, in denen sich Toleranz verschiebend auswirkt. Um die Veränderungsprozesse zu verstehen, skizziert Carson die Geschichte der Toleranz, um anschließend die Widersprüchlichkeit im Denken der neuen Toleranz aufzuzeigen.
Diesen Ausführungen schließt sich dann der Blick auf die christliche Lebensführung an. Wie kann die Gemeinde weiterhin christliche Wahrheitsansprüche vertreten, obwohl es immer das Böse um sie herum gibt. Dies führt ihn dann dazu, dass er Toleranz, Demokratie und den Glauben an das Mehrheitsprinzip erläutert, um dann anhand von zehn Worten Wege aufzuzeigen, die Christen gehen können und sollten.
Wer sollte das Buch lesen?
Die Lektüre richtet sich an Leser, die aktiv beim Lesen mitdenken möchten und ihren gesellschaftlichen Horizont erweitern möchte.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
In den letzten Jahrzehnten hat sich Carson als disziplinübergreifender Vielleser und Publizist bekannt gemacht. Ihm liegt es am Herzen, die Erkenntnisse von Bibelauslegung und Heilsgeschichte mit den Fragen der Gegenwartskultur in einen fruchtbaren Austausch zu bringen. In dem vorliegenden Werk gibt er dem Christen des 21. Jahrhunderts einerseits einen philosophischen Einblick in sich verändernde Begrifflichkeiten, die die heutige Kultur prägen. Andererseits sensibilisiert er den wiedergeborenen Gläubigen, sich treu zu Gott und seinem Wort zu stellen. Schlussendlich ist die neue Toleranz nicht neutral, sondern gegenüber dem Absolutheitsanspruch intolerant. So fungiert das Buch als Augenöffner, um dem Leser aufzuzeigen, welche fatalen Folgen die Neudefinition des Toleranzbegriffes mit sich bringt. „Beharre darauf, dass die neue Toleranz kein Fortschritt ist.“
Das Buch:
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Carson, D. A. (2018): Die intolerante Toleranz (2. Aufl.), 3L Verlag, 272 Seiten, ISBN: 978-3-94198-856-9, Preis: 14,50 €
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