Was geschah an Weihnachten?

Die Frage des Buches „Was geschah an Weihnachten?“ ist nicht zu Feiertagen von Interesse. Andreas Gerstacker untersucht als Historiker die Geburt von Jesus Christus nach dem Lukasevangelium.

 

Wer ist der Autor?

Dr. Andreas Gerstacker forscht und lehrt als Historiker an der Professur für Alte Geschichte der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg. Nach seinem Studium in Erlangen und Dublin promovierte er an der Universität Leipzig zur Haltung der vorkonstantinischen Kirchenväter zum römischen Heeresdienst von Christen. Fragen zur historischen Glaubwürdigkeit der biblischen Texte beschäftigen ihn schon seit seinem Studium.

 

Worum geht es in dem Buch?

Gerstacker beginnt zunächst damit, seinen Leser mit auf einen kurzen Spaziergang an der Grenze zwischen Geschichtswissenschaft und Theologie zunehmen. Danach stellt der Verfasser einige Überlegungen zur Problemlage an, bevor er den historischen Hintergrund der Weihnachtsgeschichte gründlich ausleuchtet. Der Leser erfährt z. B., dass der Evangelist Lukas Vertrauenswürdigkeit in der Darstellung seines Berichtes attestiert wird. Im Gegensatz zu anderen Publikationen in diesem Bereich geht Gerstacker u. a. auch auf die Quiriniusproblematik ein. Wie sind die Aussagen des Lukas über den von Augustus initiierten Zensus und diejenigen über die Reise Josephs und Marias nach Bethlehem zu bewerten. „Aus der Untersuchung des geschichtlichen Hintergrunds lässt sich festhalten: Die Erzählung des Lukas über den Zensus und die dadurch ausgelöste Reise Josephs und Marias nach Bethlehem lässt sich stimmig in diesen Hintergrund einordnen.“ Daran schließt sich eine Zusammenfassung an, die klärt, was war, was bleibt und warum das wichtig ist. „So ernst nimmt Gott uns, so ernst die Wirklichkeit und Würde unseres Lebens hier auf Erden, dass er sich mitten hineinbegibt, sich daran bindet und sich damit für uns – auch historisch – teilweise fassbar macht.“

 

Wer sollte das Buch lesen?

Als Zielgruppe hat der Autor vor allem Personen vor Augen, die dem christlichen Glauben und den Berichten der Weihnachtsgeschichte skeptisch gegenüberstehen. Ebenso sollten Christen die Ausarbeitung lesen, um sachlich und fachlich auf Fragen antworten zu können.

 

Was gibt es Kritisches?

Die Reduzierung aufs Wesentliche bringt es mit sich, dass inhaltlich „technischere“ und besonders in den Anmerkungen ausführliche Erläuterungen fehlen. Wer mehr Quellen und Literatur wünscht, möge sich den Aufsatz in der Zeitschrift ICHTHYS durchlesen (Hefte 31/1 – 32/2 aus den Jahren 2015 und 2016), da hier eine vertiefte Beschäftigung mit dem Thema und v.a. für umfassende Literaturbelege zu einzelnen Fragen Hinweise vorhanden sind. Zudem sollte der Leser wissen, dass Gerstacker zuerst aus historischer und nicht aus theologischer Perspektive den Bericht de Lukas analysiert.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

 

Die Studie von Dr. Gerstacker möchte seinen Leser mit auf eine Reise nehmen, die ihm den Evangelientext als historisches Dokument vor Augen stellt, um ihn im Kontext der uns verfügbaren Informationen über die damalige Zeit zu bewerten. Nicht nur für Geschichtsinteressierte wird es ein Vergnügen sein, einem Historiker beim Arbeiten über die Schulter zu schauen, denn man erhält sowohl fachliche Einblicke als auch wertvolle Hintergrundinformationen über die römische und jüdische Kultur vor 2000 Jahren. Schlussendlich wird man nach der Lektüre erkennen, dass „ein glaubender Christ keine Angst vor seinem Verstand und wissenschaftlichem Denken haben muss, sondern dass uns im Gegenteil gerade die historische Art des Zeugnisses der ersten Christen zum Prüfen einlädt, das dann auch die Tür zu einem begründeten Vertrauen öffnen kann.“, so Dr. Alexander Fink, Leiter des Instituts für Glaube und Wissenschaft. 


Die Studie

  • Gerstacker, A. (2017): Was geschah an Weihnachten? Ein Historiker untersucht die Geburt von Jesus nach dem Lukasevangelium (2. durchges. und überarb. Aufl.), SMD Studien, 96 Seiten, Preis: 5€. 

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