Spiritualisierung der Technologie

Transhumanismus ist mehr als nur eine Vision von Visionären. Die Suche des Menschen nach Vollkommenheit ist in vollem Gange. Dr. Martin Erdmann geht in „Spiritualisierung der Technologie“ auf den Paradigmenwechsel des 21. Jahrhunderts ein.

 

Wer ist der Autor?

Martin Erdmann ist ein deutscher Theologe und Publizist. Seine Schwerpunkte sind Bibelauslegung und Apologetik. 1999 promovierte er in Moderner Kirchengeschichte an der Brunel University in Uxbridge, England und habilitierte sich 2017 in Theologie an der Károli Gáspár University of the Reformed Church in Budapest, Ungarn. 2003 gründete er das Verax Institut, das er seitdem leitet. Die Schwerpunkte sind biblische Unterweisung, das Aufgreifen theologischer Themen, die Erforschung aktueller Zeitströmungen und finanzpolitischer Zusammenhänge. Er ist als Autor von Büchern und Artikeln sowie als Videoproduzent tätig; weltweit hält er Vorträge in Deutsch und Englisch. 2013 gründete er den Verlag Verax Vox Media. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.[1]

 

Worum geht es in dem Buch?

Angesichts der sich immer schneller voranschreitenden Weiterentwicklung in der Informatik und Nanotechnologie und in Bereichen der Gentechnologie unternimmt Erdmann eine geistesgeschichtliche Analyse des Strebens nach Vollkommenheit aus interdisziplinärer Perspektive. „Der Mensch sieht sich in der Rolle des großen Magiers, der Sinn und Ordnung dem Universum des Zufalls übertragen möchte. Als vermeintlicher Lenker des Schicksals stolziert er selbstbewusst durch die Zeit.“

 

Dabei arbeitet der Autor heraus, dass der Mensch ganz neu seine Hoffnung in den technologischen Fortschritt setzt. „Der ewige Wunsch, das menschliche Potential im Sinne transhumanistischer Zukunftsvisionen so auszuweiten, dass ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten zum Vollzug kommen, ist Dreh- und Angelpunkt der Dämonie.“

 

Der Leser erhält einen tiefen Einblick in die philosophischen Wurzeln des Perfektionismus, die weit zurück in die Zeit der griechischen Philosophie, der Hermetik, des Gnostizismus und des Neoplatonismus reichen. „Diese Gedankensysteme beanspruchen für sich, Erben der „prisca theologica“, der altertümlichen Theologie, zu sein, die sich das Erlangen der „Göttlichkeit“ des Menschen und damit die höchste Stufe der Vollkommenheit, zum höchsten Ziel setzte."

 

Wer sollte das Buch lesen?

Erdmann schreibt nicht nur für Akademiker, wenngleich der Leser durchaus mitdenken sollte und auch ein gewisses Maß an Vorwissen in einzelnen Bereichen hilfreich ist.

 

Was gibt es Konstruktives?

Das DIN A4 Format ist zunächst einmal gewöhnungsbedürftig und liegt nicht ganz so leicht in der Hand.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

Dem Autor gelingt es interdisziplinäre Bezüge herauszuarbeiten, die aufzeigen, wie sehr der Charakter des humanistischen Denkens den Zeitgeist prägt und ein gnostisches Heilsdenken auch in unseren Tagen angestrebt ist. „Der Verstand des Menschen ist ein Vermittler der Erlösung; das Heil kommt durch die Erkenntnis.“ Schlussendlich zeigt Erdmann auf, dass der Mensch sich zum Retter der Menschheit erklärt und dem technischen Fortschritt so eine durch und durch religiöse Vision zugesprochen wird. Bei alledem vergisst der Verfasser nicht, dass Christen hoffnungsvoll an den Fortschritt glauben können, weil der gnädige Bund Gottes mit den erlösten Menschen ihre Lebensgrundlage ist. „Die Bibel ruft den Menschen zur Unterwürfigkeit unter Gott auf, flößt ihm aber auch Zuversicht ein.“

 


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Erdmann_(Theologe,_1962)


Das Buch 

  • Erdmann, M. (2022): Spiritualisierung der Technologie. Die Suche des Menschen nach Vollkommenheit, verax vox media, 426 Seiten, ISBN: 979-8-98555-291-1, Preis: 31,89€

erhältst du hier

Kommentar schreiben

Kommentare: 0