Der Pluralismus der christlichen Welt ist groß. Doch woher kommt diese Vielfalt in der Einheit? Armin Sierszyn gibt dem Leser in „2000 Jahre Kirchengeschichte“ Antworten und stellt die Entwicklung des christlichen Glaubens von den Anfängen bis zur Schwelle des 21. Jahrhundert vor.
Wer ist der Autor?
Armin Sierszyn, geb. 1942, studierte Theologie in Zürich, Bethel und Marburg; Promotion zum Dr. theol. bei Walter Künneth an der Universität Erlangen. Er war Pfarrer und Dekan der Ref. Landeskirche des Kantons Zürich und Professor für Kirchengeschichte an der STH Basel (seit 2013 emeritiert). Armin Sierszyn ist Verfasser von theologischer, historischer und heimatkundlicher Literatur.
Worum geht es in dem Buch?
Um es in einem Wort zu beschreiben: Kirchengeschichte. Wenn man jedoch etwas tiefer gräbt, entdeckt man, dass Sierszyn 2.000 Jahre erlebte Geschichte mit den verschiedenen Epochen kompakt, allgemeinverständlich, wissenschaftlich fundiert und mit Tiefgang darstellt.
Als Leser erhält man einen Einblick von den Anfängen bis zum Untergang des Weströmischen Reiches, begleitet die Entwicklungen im Mittelalter, vertieft die Reformation und Gegenreformation, bevor die Neuzeit mit ihren vielfältigen theologischen Strömungen ins Blickfeld des Lesenden gerückt wird.
Dem Autor gelingt es hierbei nicht nur darstellenden zu beschreiben, sondern er baut exemplarisch Quellentexte ein, damit der Leser sich selbst ein Bild von der Situation in der Vergangenheit machen kann.
Was gibt es Konstruktives?
Das Buch bietet eine umfassende und vereinzelt auch tiefgehende Einführung in die Kirchengeschichte. Allerdings wäre es didaktisch hilfreich, wenn am Ende das Wesentliche noch einmal in Form eines Merkkastens zusammengefasst worden wäre. Ebenso hilfreich wären Grafiken, Diagramme und Abbildungen gewesen, um die Textgestaltung aufzulockern. Zwar gibt es im Anhang die ein oder andere historische Stammtafel, aber hier gibt es noch weiteres Entwicklungspotenzial. Zu guter Letzt ist der Rand sehr schmal, was den Raum für eigene Notizen einschränkt. Dies ist gerade im Bereich des Studiums nicht gerade förderlich.
Wer sollte das Buch lesen?
Vordergründig liegt hier ein Buch vor, das sich mittlerweile als Examenslehrbuch für Theologiestudierende etabliert hat. Grund dafür ist, dass neben Persönlichkeiten und religiösen Bewegungen auch die Epochen treffend charakterisiert werden. Nicht nur für Lernende, sondern auch für Interessierte wirkt sich dabei positiv aus, dass die Zusammenhänge der Kirchengeschichte aus biblisch-theologischer Sicht beleuchtet werden und Sierszyn so besonders Entwicklungen und Strömungen herausarbeitet, die sich bis in die Gegenwart fortsetzen.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Erstens bietet das detaillierte Register mit etwa 2.100 Begriffen einen schnellen Zugang, um sich im Bereich der Kirchengeschichte zu orientieren, da der Zugang zu Personen und Themen der Kirchen- und Theologiegeschichte erleichtert wird. Zweitens hilft das Werk ein Verständnis für die Entwicklung des christlichen Glaubens zu erhalten, um u. U. seine eigene denominationelle Herkunft zu verstehen bzw. sich über Geschwister anderer Glaubensrichtungen zu informieren. Drittens ist die Geschichte der Kirche reich an Zeugnissen des Lichts, der Güte, des Segens und der Auferbauung, weshalb das Studium der Kirchengeschichte den Glauben stärkt und zurüstet, um Fehlentwicklungen zu erkennen.
Das Buch:
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Sierszyn, A. (2022): 2000 Jahre Kirchengeschichte, SCM R. Brockhaus, 944 Seiten, ISBN: 978-3-41725-484-6, Preis: 49,99€
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