Organspende

Der ehemalige Bundesgesundheitsminister, Jens Spahn, sagte: „Die Debatte um die Organspende war wichtig.“ Und so scheint es, dass in Deutschland die Spenderbereitschaft angestiegen ist. Die aktuelle Außenministerin, Annalena Baerbock, meinte in ein Interview dazu: „Uns eint das Ziel, dass wir eine höhere Bereitschaft zur Organspende erreichen wollen, damit mehr Leben gerettet werden können.“ Doch, wie ist es zu verstehen, wenn die „Spenderin“ oder der „Spender“ bei der Organentnahme tot ist, aber die Organe noch leben? Dr. med. Peter Beck geht in „Organspende – Ein Weg vom Tod zum Leben“ dieser Fragestellung nach.

 

Wer ist der Autor?

Dr. med Peter Beck arbeitete in einem deutschen Zentrum für Organtransplantation. Danach war er zwanzig Jahre Chefarzt einer Medizinischen Klinik und Intensivstation. Als Christ und Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie und Immunologie ging er den Fragen auf den Grund.

 

Worum geht es in dem Buch?

Becks Ausarbeitung stellt den reichen Fundus seiner Berufserfahrung vor, ohne dabei zu beschönigen. Vielmehr nimmt der Autor den Leser mit in den Prozess der Aufklärung und auch die Veränderung im Denken des Verfassers, denn er selbst war anfangs völlig überzeugt von seiner Arbeit. Doch die Zweifel an der ethischen Richtigkeit seiner Arbeit ließen ihn nach Antworten suchen.

 

Und so nimmt er seinen Leser im ersten Teil mit in die Medizin, denn er erläutert die Thematik der Organspende aus verschiedenen Perspektiven. Beck möchte aufklären, wie die folgenden Zitate aufzeigen:

  • „Da der „hirntote“ Patient vor dem Gesetz als Toter gilt, zahlt hier also die Krankenkasse für die Behandlung eines Toten!“
  • „Es ist kaum zu vermitteln, dass ein für tot erklärter Mensch Arme und Beine bewegen kann.“
  • „Der Kreislauf des „Toten“ reagiert auf die Entfernung der Organe und Gewebe manchmal massiv. Gelegentlich steigt der Adrenalinspiegel auf das 5ß-fache, was generell Anzeichen einer massiven Angst- und Schreckreaktion ist.“
  • "Nicht umsonst hatte Professor Dr. Pichlmayr, der Nestor der Transplantationsmedizin, hierzu gesagt: ‚Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären, bekommen wir keine Organe mehr.‘“ 

Neben den kritischen Aspekten zeigt Beck aber auch Alternativen auf, die momentan in der Forschung thematisiert werden (Kunstherzen aus dem 3D-Drucker oder Übertragung tierischer Organe, Gewebe und Zellen u.a.).  

 

Im zweiten Teil liegt es dem Verfasser dann daran, Einblicke in das Thema aus einer christlichen Sichtweise vorzulegen. Er entschärft Vorwürfe, geht auf Bibelstellen ein und sensibilisiert den Leser neu dafür, dass Politik, Medien und Meinungsmacher eine Lüge der Allgemeinheit auftischen, weil ein Mensch für tot erklärt wird, obwohl er noch nicht tot ist.

 

Lesenswert ist auch das Ende des Buches, da der Autor auf Fragen eingeht, die häufig gestellt werden, wie z. B. Wie ist die Blutspende einzuordnen? oder Wie ist die Knochenmarktransplantation zu beurteilen?

 

Wer sollte das Buch lesen?

Jeder, der einen Organspendeausweis besitzt. Zudem sollten sich Christen und dem christlichen Glauben gegenüber kritisch denkende Personen mit dem Inhalt gleichermaßen auseinandersetzen, um in ihrem eigenen Denkprozess nicht nur der Allgemeinheit zu folgen, sondern auch kritische Stimmen zur Meinungsbildung wahrzunehmen.

 

Weshalb sollte man das Buch lesen?

David Gysel formuliert treffend: „Die entscheidende Frage ist nicht, wer die Einwilligung zur „Organspende“ am Lebensende gibt, sondern ob die potenziellen „Spender“ überhaupt tot sind“. Becks Schrift zeigt dem Leser auf, welche Vorstellungen hinter der Organspende allgemein und insbesondere hinter der Organspende nach dem „Hirntod“ stehen. Da Politik, Kirche und Gesellschaft kritische Stimmen unterbinden, ist dieser Beitrag wichtig, wertvoll und wegweisend. 


Das Buch: 

  • Beck, P. (2021): Organspende. Ein Weg vom Tod zum Leben?, Esras.net, 103 Seiten, ISBN: 978-3-03890-067-2, Preis: 8,90€ oder E-Book: 4,90€

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