Gibt es eine Methode oder Möglichkeit, mit der man Menschen nicht mit dem Evangelium vor den Kopf stößt, sondern miteinander ins Gespräch kommt? Rosaria Butterfield zeigt in „Offene Türen öffnen Herzen“ den radikal einfachsten Schlüssel auf: Gastfreundschaft.
Wer ist die Autorin?
Die ehemalige Feministin und Lesbe wurde durch die Gastfreundschaft eines Pastorenehepaares überwältigt und durfte zu Christus finden. Heute ist sie verheiratet und praktiziert dasselbe mit ihrem Mann, um Nachbarn, Fremden, Heimatlosen und Suchenden eine Möglichkeit zu bieten, um in gemütlicher Atmosphäre über schwierige, kontroverse und emotionale Themen ins Gespräch zu kommen.
Worum geht es in dem Buch?
Einerseits beschreibt das Buch ansatzweise die Geschichte der Autorin. Sie nimmt dabei den Leser sozusagen sprichwörtlich mit in ihr Haus und zeigt ihm auf, wie Gott radikal einfache Gastfreundschaft nutzen kann, um den Mitmenschen das Evangelium weiterzugeben. Andererseits gelingt es Butterfield ihre persönliche Geschichte mit Bibelstellen, biblischer Lehre und vor allem praktischen Tipps miteinander zu verzahnen, sodass das Buch sehr persönlich ist, aber vom Leser durchaus eine erhöhte Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit abverlangt, um die Stränge miteinander zu verbinden. „Es braucht Bereitschaft, für ein offenes Haus Opfer zu bringen, sei es zeitlich, finanziell oder in Bezug auf einen individualistischen Lebensstil.“
Wie verändert das Buch das Glaubensleben?
Es fordert heraus. Wieso? Weil Gastfreundschaft durchaus eine vernachlässigte christliche Tugend in unserer individualisierten Welt ist und das nicht erst durch diverse Pandemiebeschränkungen. Ein offenes Herz für die anderen zu haben, fällt Christen oftmals nicht leicht. Deshalb ist Butterfields Buch ein Appell aus der eigenen Komfortzone herauszukommen, um das zu praktizieren, was schlichtweg der biblische Weg ist: Menschen zum Essen einladen und miteinander Gemeinschaft haben. „Manchmal sagen Christen mir, dass sie keine Gastfreundschaft praktizieren, weil sie nicht genug Platz, genug Geschirr oder Essen haben. Sie fürchten, dass sie nicht genug zu geben haben. Das ist eine irreführende Angst, der niemand Beachtung schenken sollte. Gastfreundschaft teilt das, was da ist; das ist alles. Sie ist kein Unterhaltungsprogramm. Das soll sie auch nicht sein.“
Wer sollte das Buch lesen?
Jeder, der niemanden in den letzten zwei bis drei Jahren eingeladen hat, der nicht aus der eigenen oder einer befreundeten Ortsgemeinde kommt.
Was gibt es Konstruktives?
Wie der Name der Autorin vermuten lässt, spielt sich der Inhalt in den Vereinigten Staaten ab. Somit sollte es den Leser nicht verwundern, wenn eine amerikanische Note aufblitzt, die jedoch manchmal dazu führen kann, sich selbst zu hinterfragen. „Letztlich geht es bei der radikal einfachen Gastfreundschaft also um Beziehung.“
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Zunächst einmal ist gerade der Bereich der persönlichen Evangelisation heute u. U. derjenige, auf dem das Evangelium am besten weitergegeben werden kann. Hierzu hilft das Buch, ist dabei aber keine methodische Anleitung, sondern versteht sich vielmehr als Ratgeber, der sich vor allem aus der persönlichen Biografie der Autorin speist. Neben der Herausforderung gelingt es der Verfasserin auch zu ermutigen, um auf Menschen zuzugehen und sie zu sich einzuladen. „Fangen Sie irgendwo damit an. Aber fangen Sie an.“
Das Buch:
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Butterfield, R. (2021): Offene Türen öffnen Herzen. Radikal einfache Gastfreundschaft als Schlüssel für unsere nachchristliche Welt, CV Dillenburg, 304 Seiten, ISBN: 978-3-86353-752-4, Preis: 17,90€
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