Ethik

Wer offene Augen hat, der sieht den Umbruch in der Gesellschaft. Um es drastischer zu formulieren: Wir befinden uns in einer handfesten ethischen Krise. Daher gilt es sich neu den grundlegenden Fragen zu stellen. Professor Helmut Burkhardt geht in seinem dreibändigen Werk „Ethik“ auf viele Fragen ein.

 

Wer ist der Autor?

Dr. theol. Helmut Burkhardt, geboren 1939 in Breslau, war 1977-2008 Dozent für Systematische Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona/Schweiz und 1999-2004 Vorsteher des Diakonissenmutterhauses St. Chrischona.

 

Worum geht es in der Reihe?

Der drastische Wertewandel in der Gesellschaft ist nicht erst seit der Befürwortung zum Werben für Abtreibung auszumachen. Die Grundlagen des sittlichen Verhaltens sind ins Wanken geraten. Die dreibändige Ethik möchte hierzu Orientierungshilfe sein.

Im ersten Band „Einführung in die Ethik“ geht es zu Beginn um Vorfragen zur Ethik (christlich vs. allgemein) und um die Darstellung säkularer Ethik (Positivismus, Utilitarismus, Naturalismus, Situationsethik), bevor der Verfasser eine theozentrische Ethik vorstellt. In der Auseinandersetzung mit den Ethikentwürfen zeigt der Autor dabei auf, dass „inhaltlich die letzte Klarheit und formal die letzte Verbindlichkeit fehlt“. Deshalb braucht es eine Ethik, die sich an Gottes Willen orientiert.

 

Im zweiten Band „Das gute Handeln“ setzt sich der Autor v. a. mit der Materialethik auseinander. Er wendet sich inhaltlich der Frage zu: Was ist denn nun das Gute, das der Mensch tun soll? Burkhardt setzt sich dabei auf Basis der Zehn Gebote mit Religions- und Humanethik auseinander (1. Bis 7. Gebot). In seinem zweiten Band beschäftigt er sich mit den letzten drei Geboten (Sexualethik – Wirtschaftsethik – Umweltethik – Kulturethik). Auch in diesen Ausführungen werden v. a. bibelgebundene und bibeltreue Christen darin bestärkt werden, dass Gottes Wort nicht liberal ist und sich dem Zeitgeist nicht beugen wird.

 

Der dritte Band „Die bessere Gerechtigkeit“ setzt sich zunächst mit dem Problem einer spezifisch christlichen Ethik auseinander, bevor Burkhardt Normen diesbezüglich erläutert und abschließend Felder spezifisch christlicher Ethik bespricht. „Christliche ethik ist heilsgeschichtlich differenzierte Ethik. Sie ist eine allgemeine als von der Schöpfung her, und eine spezifisch christliche als von der kommenden vollendeten und in Christus schon gegenwärtigen Erlösung her begründete Ethik“.

 

Wer sollte die Serie lesen?

Pastoren, Pfarrer, Bibellehrer und Gemeindeleiter sowie ethisch interessierte Christen sollten sich mit den Inhalten befassen, damit sie ein festes Fundament in grundlegenden Fragen erhalten. Die zahlreichen Bibelverse, auf die u. a. referiert wird, sind dabei eine gute Argumentationshilfe. Burkhardt animiert sogar, sich denominations- und konfessionsübergreifend zum Gebet zu vereinigen, damit die „Einheit der Christenheit“ als Weckruf zu hören ist.

 

Was gibt es Konstruktives?

Leider gibt es den zweiten Teil des zweiten Bandes nur noch als Print-on-Demand. Dabei wäre dieser Titel besonders wertvoll vor den moralischen, ethischen und gesellschaftlichen Umwälzungen, die aktuell in Wirtschaft, Politik und Ethik geschehen.

 

Wie verändert die Lektüre das Glaubensleben?

Der Leser muss sich zunächst selbst in gewissen Grundsatzfragen verorten. Hat er dies noch nicht getan, werden Burkhardts Ausführungen ihm eine Hilfe sein. Eventuell kann es aber auch sein, dass man offen für eine andere Sichtweise sein sollte.

 

Warum sollte man die Serie erwerben?

 

Die Inhalte helfen dem Leser in spezifischen Fragen der Ethik bibelbasierte Antworten zu erhalten. Der Autor selbst ist von der Allgenügsamkeit der Schrift überzeugt und vertritt konservative Überzeugungen. Gerade im Bereich des Evangelikalen schließt Burkhardt mit seiner Ethik eine Lücke, die klaffte, da es bis auf Schirrmachers Ethik wenig konservative Ausarbeitungen in diesem Bereich gibt. Zudem bietet die weiterführende Literatur am Kapitelende Studierenden die Möglichkeit, sich in Einzelthemen weiter vorzuarbeiten.