Was dürfen wir hoffen?

Acht Buchstaben drücken aus, was global vereint: HOFFNUNG. Doch wie viel Hoffnung kann eine Weltanschauung geben? Welche Rolle spielt dabei die Religion und halten die Erklärungen einer kritischen Überprüfung stand? Gooding/ Lennox gehen im vierten Band „Was dürfen vier hoffen“ aus der Reihe „Die Suche nach Wirklichkeit und Bedeutung“ auf elementare Fragen ein.

 

Wer sind die Autoren?

David W. Gooding (1925-2019) war emeritierter Professor für alttestamentliches Griechisch an der Queen’s University, Belfast, und Mitglied der Royal Irish Academy. John Lennox (*1943) ist emeritierter Professor für Mathematik der University of Oxford. Er hat sich besonders mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Glaube befasst und öffentlich mit Vertretern des Neuen Atheismus diskutiert.

 

Worum geht es in dem Band?

Die beiden Professoren gehen in ihrer vierbändigen Buchreihe auf die existenziellen Fragen der Menschheit ein. Dabei orientieren sie sich an den von Immanuel Kant aufgeworfenen Grundfragen:

  1. Was kann ich wissen?
  2. Was soll ich tun?
  3. Was darf ich hoffen?
  4. Was ist der Mensch?

 

 

 

Der vierte Band der Reihe vereint gleich drei Bände in einem. Dabei geht es überwiegend um Aspekte der Religionsphilosophie.

 

Im ersten Teil – Antworten einfordern – wird der aktuellen Frage nachgegangen, ob alle Religionen zum selben Ziel führen. Diese Gegenüberstellung leistet einen wichtigen Beitrag, um sich auf dem Markt der Religionsvielfalt zu orientieren und entgegen der politischen Agenda mit den Unterschieden vertraut zu machen. Die Lektüre wird jedem helfen, sein Gegenüber besser zu verstehen, aber auch klar aufzeigen, weshalb Juden, Muslime, Hindus und Buddhisten eben nicht mit Christen zu demselben Gott beten.

 

Im zweiten Teil – Den Schmerz des Lebens ertragen – wenden sich die Autoren der klassischen Theodizee-Frage zu. Gelungen ist dabei die Differenzierung wischen dem moralischen Bösen und dem natürlich Bösen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Frage, wie Gott mit dem Leid und dem Bösen aus Sicht der unterschiedlichen Religionen umgeht und welche Perspektive sie für die Zukunft der Welt bieten. Der Leser wird hier ebenfalls Einblicke erhalten, die gegen die aktuellen Bestrebungen einer Einheitsreligion deutliche Beweise liefern.

 

Teil drei – Was ist Wirklichkeit? – geht der Frage nach, welches Verständnis die unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen von der Realität haben. Neben den östlichen Religionen wird ebenso auf die griechische Philosophie geblickt, die für das westliche Denken wesentlich ist. Dieser Teil ist vor der aktuellen postmodernden Debatte um Wahrheit und Wirklichkeit ein wichtiger Beitrag, um sachdienliche Argumente vorzuweisen.

 

Wie wird das Buch das Glaubensleben beeinflussen?

Wie bereits erwähnt, setzen sich die Autoren mit vielen Strömungen auseinander. Ihr Ziel ist es dabei – möglichst objektiv – zu informieren und die Antworten des Christentums mit denen der anderen Religionen und Weltanschauungen zu vergleichen und zu fragen, ob diese einer vernünftigen Überprüfung standhalten. „Wenn diese Welt alles ist, der Mensch nur ein biologischer Algorithmus, dann haben wir keine tragfähige Hoffnung“. Die Autoren machen dabei keinen Hehl daraus, dass sie dem christlichen Theismus zugeneigt sind und vertreten diesen auch durchgehend. „Wir können nicht und werden niemals alles über Gott wissen. In seiner Unermesslichkeit wird er immer über das hinausgehen, was wir ganz verstehen können. Aber wir können sehr viel über ihn wissen.“ Der Leser wird somit in der apologetischen Verteidigung der christlichen Weltauffassung geschult, lernt aber auch das Denken anderer Religionen und Ideologien kennen.  

 

Was gibt es Konstruktives?

Das Buch enthält eine geballte Ladung an Informationen. Dies kann einem beim Lesen schon einmal zu Kopf steigen. Auch wenn das Werk sehr übersichtlich gegliedert ist, wäre am Ende eines Kapitels eine Zusammenfassung in Form einer Tabelle oder gewisser Argumentationsketten wünschenswert.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Zunächst einmal wurde die Serie konzipiert, um Pädagogen zuzurüsten. „Ethik erfordert und verdient gründliches Nachdenken“. Aufgrund seines Inhaltes ist es besonders Studenten und Bibelschülern zu empfehlen, da man aktiv mitdenken muss. Für interessierte Gläubige, die ihren Horizont erweitern und sich in einer pluralen Welt verorten möchten, ist das Werk ebenso zu empfehlen. „Wahre Toleranz schreit sich nicht davor zu sagen, was sie für richtig hält; aber sie muss und wird das auch allen anderen zugestehen und dazu ermutigen“.

 

Warum sollte man das Buch lesen?

 

Zunächst einmal erhält man einen informativen Blick in die großen Weltreligionen. Dies ist aufgrund der immer komplexeren und globaleren Welt bedeutsam, um im Dialog mit meinem Gegenüber zu sein. Des Weiteren wird man apologetisch zugerüstet, um die christliche Weltanschauung zu begründen. Gerade der üppige Fragenteil am Ende des Buches bietet zahlreiche Hilfen, um das Dargestellt zu reflektieren und zu besprechen. V. a. Antworten einfordern und Den Schmerz des Lebens ertragen wird dem Leser Hilfen an die Hand geben, um im Gespräch sachlich bleiben zu können und Betroffenen aufzuzeigen, dass die Bibel wahr und Gott ein liebender Vater ist. 


Das Buch: 

  • Gooding, D. / Lennox, J. (2020): Was dürfen wir hoffen?  Antworten einfordern – Den Schmerz des Lebens ertragen – Was ist Wirklichkeit?, CV Dillenburg, 608 Seiten, ISBN: 978-3-86353-728-9, Preis: 29,90€

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