Die Theodizee-Frage gehört zu einem immer wiederkehrenden Gesprächsthema: Wie kann ein liebender Gott nur so viel Leid zulassen? In seinem Buch „Leid hat viele Dimensionen“ zeigt John Kwasny die Bedeutung der Gemeinde auf, wenn es darum geht, sich um diejenigen zu kümmern, die besondere Bedürfnisse haben.
Wer ist der Autor des Buches?
John Kwasny ist der Leiter der Christian Education and Children’s Ministry in der Pear Orchard Presbyterian Church in Ridgeland, Mississippi (USA). Außerdem ist er biblischer Seelsorger, Dozent am Reformed Theological Seminary und der Leiter der One Story Ministries. Er und seine Frau Martie haben gemeinsam acht Kinder.
Worum geht es in dem Buch?
Kwasny hat nicht ein weiteres Buch zu einem Thema geschrieben, dass unzählige Male schon besprochen wurde. Sein Ansatz ist neu und ganz anders.
In den sechs Kapiteln handelt der Autor nämlich ein 3-D-Bezugssystem ab, das ein dreidimensionales Denkmodell einfordert. „Christen benötigen ein klares Verständnis der Kultur von Behinderung und ihrer einzigartigen Facetten“. Seiner Ansicht nach muss sich die Ortsgemeinde um Menschen kümmern, die an mangelnder Unbeschwertheit (Krankheit), mangelnden Fähigkeiten (Behinderungen) und mangelnder Funktion bzw. Ordnung (Störungen) leiden.
Die ersten drei Kapitel dienen als Hinführung zum dreidimensionalen Konzept. Kwasny erläutert, weshalb Leid in Zusammenhang mit dem Evangelium zu bewältigen ist. Dabei ruft er die Gläubigen am Ort dazu auf, den Leidenden nachzugehen. Hierbei ist es der „kultursensible Dienst an allen“, der sich durch die Kapitel zieht und den Leser tief zum Nachdenken über das eigene Handeln bringen wird. Jedes Gemeindemitglied ist vom Evangelium dazu aufgerufen, dem Fürsorgeauftrag nachzukommen. Es ist eben nicht bloß die Aufgabe der Ältesten oder Diakone, dies zu tun. „Wir sind Geschwister in Christus, sofern Christus unser älterer Bruder ist“.
Wie verändert der Inhalt das Glaubensleben?
Dieser Ansatz ist neu, da er die Gemeinde Jesu vor Ort biblisch zum Dienst am Nächsten mit einbezieht. Das dreidimensionale Konzept macht die Gläubigen vor Ort zur „Gemeinde-als-Krankenhaus“ und „Gemeinde-als-Familie“. „Wahre und bleibende Hoffnung ist nur auf den Seiten des Wortes Gottes und unter den Seinen zu finden“.
Wer sollte das Buch lesen?
Neben Gemeindeleitern, Seelsorgern sind es aber auch die Einzelnen der Ortsgemeinde, die das Buch betend lesen sollten. „Letzten Endes sollen wir das Leid anderer auf eine holistische, vollständige Weise betrachten“.
Warum sollte man das Buch lesen?
Erstens ist es der Ansatz, der das Thema Leid aus einer neuen Perspektive bedeutsam für den Einzelnen macht. Zweitens wurde es insbesondere zum Austausch unter Geschwistern verfasst, weshalb es Fragen zur persönlichen Reflexion, Fragen für die Einschätzung der Gemeinde und Fragen für den Gruppenaustausch am Ende eines jeden Kapitels gibt. Drittens hat uns nicht erst die Corona-Pandemie vor Augen geführt, welche Not das Thema Leid vielerorts verursacht. Christen des 21. Jahrhunderts haben eine Botschaft, die Antworten auf das Problem des Leides geben und auch Helfen offerieren kann. Ortsgemeinden sollten diese Chance der Nächstenliebe neu entdecken und wiederbeleben. „Ohne einen Dienst für Menschen, [die mit Leid konfrontiert sind], sind unsere Gemeine keine voll funktionstüchtige Familie“.
Das Buch
- Kwasny, J. C. (2021): Leid hat viele Dimensionen. Krankheiten, Behinderungen, Störungen und wie die Gemeinde Leid begegnen kann, EBTC Verlag, 232 Seiten, ISBN: 978-3-96957-043-2, Preis: 12,90€
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