Hat das Tausendjährige Reich schon begonnen?

Kennen Sie eines der heißen Diskussionsthemen unter Christen? Immer wieder wird es u. U. laut, wenn es um die Frage geht: Leben wir bereits im Millennium? Eberhard Hanisch versucht auf diese Frage eine biblische Antwort zu geben.

 

Wer ist der Autor?

Eberhard Hanisch ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Er lehrte an der ehemaligen Mitternachtsruf-Bibelschule in Südamerika und diente als langjähriger Leiter von Missionsstation und Internatsschule des Mitternachtsruf in Riberalta, Bolivien. Sein Schwerpunkt als Bibellehrer ist die Systematische Theologie des Wortes Gottes. Er vertritt die Ansicht, dass die historisch-grammatische Auslegungsmethode einem Bibeltext gerecht wird und spricht sich gegen die allegorische Variante aus.

 

Worum geht es in dem Buch?

Nach der Einleitung folgen zwei Kapitel, in denen Hanisch darlegt was unter dem Millennium verstanden wird und weshalb die Bibel so unterschiedlich ausgelegt wird. „Durch die Kirchengeschichte hindurch standen alle Bereiche der biblischen Dogmatik raktisch einer bestimmte Reihenfolge nach in der Diskussion, sodass man dahinter durchaus einen gottgewollten Prozess annehmen kann“.

 

In den sich nun anschließenden sieben Kapiteln widerlegt er die Ansicht der reformierten Theologie, dass wir schon jetzt im Tausendjährigen Reich leben. Seine Überzeugung lässt sich in diesen Worten erkennen: „Wir können uns dieser Anschauung (gemeint ist die Umdeutung des Neuen Bundes und des Verhältnisses des AT und NT in der reformierten Theologie) nicht anschließen, da sie die ursprüngliche Bedeutung der Worte des Alten Testamentes zugunsten einer angeblich neutestamentlich-geistlichen Bedeutung zerstört“.

 

Hanisch zeigt dem Leser auf, wo die Unterschiede zwischen einer historisch-grammatischen und allegorischen Auslegung liegen. Seine Argumentation baut darauf auf, dass die Bibel wortwörtlich zu verstehen ist und dass sich dieses Prinzip v. a. auch in den prophetischen Stellen des AT zeigt. So hat z. B. Jesus Christus im Vaterunser schon für das Kommen des Reiches gebetet und die kleine Apokalypse im Buch Jesaja (Kapitel 24 bis 27) zeigt frappierende Ähnlichkeiten mit den Abläufen der Ereignisse, die wir auch in Offenbarung 19 und 20 finden.

 

Wer sollte das Buch lesen?

Sicherlich ist das Buch an solche gerichtet, die sich immer wieder mit der Frage beschäftigen, ob wir denn nun schon im Hier und Heute Bürger des Tausendjährigen Reiches sind oder nicht.

 

Was gibt es Konstruktives?

Das Schriftbild hinsichtlich der Quellenangaben und der weiterführenden Literatur ist viel zu klein und bereitet Schwierigkeiten beim Lesen. Zudem wird vornehmlich Anthony Hoekema – als Vertreter des Amillennialismus – zitiert, was zu einseitig ist.

 

Warum sollte man das Buch lesen?

 

Hanisch schreibt allgemeinverständlich, meidet ausufernde Exkurse und gibt dem Leser klare biblische Wegweisung, um sich in der Frage nach dem Millennium von Gottes Wort belehren zu lassen. Zudem zeigt er dem Leser auf, dass Amillennialisten der „augustinischen Schule“ folgen, die z. B. den chronologischen Verlauf der Offenbarung ablehnt und deshalb zu unbiblischen Lehren kommt wie z. B. die Substitutionslehre. Mit diesem Büchlein hat man ein handliches Werk vorliegen, dass die Bibel in ihrem literalen Sinn versteht und so zu einer klaren Antwort kommt: Nein, wir leben noch nicht im Millennium, denn dieses wird nach der Entrückung der Gemeinde erst beginnen. 


Das Buch

  • Hanisch, E. (2021): Hat das Tausendjährige Reich schon begonnen?, CV Dillenburg, 112 Seiten, ISBN: 978-385810-534-9, Preis: 5€

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