Unsere gegenwärtige westliche Kultur gleicht einem Schiff ohne Kompass, dass den Wellen der Meinungsmacher und Trendsetter ausgesetzt ist. Doch braucht es in einer Kultur der endlosen Fragen solide Antworten, gerade im Hinblick auf die Fundamente des christlichen Glaubens. Alissa Childers nimmt in „Ankern“ den Leser mit in ihre Glaubensstürme und verteidigt die biblischen Fundamente in postmodernden Gewässern.
Wer ist die Autorin des Buches?
Alisa Childers ist Ehefrau, Mutter, Bloggerin, Sprecherin, Lobpreisleiterin und Apologetin. In jungen Jahren war sie Mitglied der preisgekrönten christlichen Band ZOEgirl. Heutzutage ist sie eine beliebte Sprecherin auf Apologetik-Konferenzen. Zudem schreibt sie für mehrere namhafte christliche Portale. Doch musste sie selbst erst in ihren Fundamenten erschüttert werden, um den Glauben an Jesus Christus wiederzuentdecken.
Worum geht es in dem Buch?
Ankern ist mehr als bloß ein persönlicher Bericht einer Christin, deren Glaubensfundament dekonstruiert wurde. Über mehrere Jahre musste sie sich auf eine intellektuelle Reise begeben, um den Kren ihres Glaubens neu zu entdecken, der ihr von ihren Eltern vorgelebt worden war. „Mein Glaube formte sich im Angesicht eines gelebten Evangeliums“, berichtet sie. Doch als progressive Christen begannen, die von Kindheit gelehrten Lehraussagen einzureißen, fielen ihre Glaubenssätze zunächst in sich zusammen. „Ich wusste, was ich glaubte; nun war ich gezwungen, zu überlegen, warum ich es glaubte“.
In den zwölf Kapiteln stellt Childers ihre Rekonstruktion des christlichen Glaubens dar. Es reicht nicht nur die Fakten des Glaubens zu kennen, sondern „wir müssen auch lernen, wie wir sie durchdenken können“. Denn schlussendlich „können wir es nicht zulassen, dass die Wahrheit auf dem Altar unserer Gefühle geopfert wird“.
Als Leser erhält man Einblicke in diverse Theorien, die dazu führten, dass sich das progressive Christentum entwickelte (Bauer-Hypothese, Kritische Theorie, Emerging Church u.a.). Der Autorin gelingt es dabei die Sachverhalte kurz und knapp darzustellen, um ihnen dann eine apologetische Beweisführung gegenüberzustellen, die aufzeigt, dass das historische Christentum den Vorwürfen mit gut begründeten Fakten den Wind aus den Segeln nehmen kann.
Wer sollte das Buch lesen?
Im deutschsprachigen Raum sind es v. a. Formate wie Worthaus oder Hossa Talk, die das historische Christentum mit seinen über Jahrtausenden existierenden Wahrheiten dekonstruieren. Sei es die Hinterfragung der Bibel, ob diese überhaupt Gottes Wort sei. Andererseits werden Kernwahrheiten angegriffen, wie die Auferstehung, mit deren Leugnung das Christentum seines Fundamentes beraubt wird. Deshalb ist das Buch für all jene, die sich selbst im Dunstkreis solcher fehlgeleiteten Theologien befinden oder die Menschen in ihrem Umfeld haben, die sich damit beschäftigen. „Man darf ein Glaubenssystem nicht danach beurteilen, wie es missbraucht worden ist“. Zudem sollten es progressive Christen lesen, damit sie wieder zurück in Gottes Rettungsboot gelangen. Des Weiteren sollten Gemeindeleiter und Pastoren das Buch lesen, um den ihnen anvertrauten Gläubigen biblische Hilfen zur Hand geben, um den Irrlehren nicht Gehör zu schenken.
Was gibt es Konstruktives zu sagen?
Das Buch ist sicherlich eines der bedeutendsten Bücher, die dieses Jahr auf den Markt gekommen sind, doch hätte es hier und da noch weiter aufgewertet werden können, wenn man eine Übersicht, Grafik oder eine optische Veranschaulichung genutzt hätte. Childers schreibt zwar anschaulich, doch hätte sie ihre Argumentationslinien in einem Anhang zusammenfassen können.
Weshalb ist das Buch wertvoll?
Childers gelingt es den Leser mit hineinzunehmen in die Dekonstruktion sowie Rekonstruktion ihres Glaubens. Lobenswert ist, dass sie zwar klar Missstände und Irrlehren benennt, aber dennoch aus einem Herzen der Liebe spricht, um Betroffene für die biblischen Wahrheiten zu gewinnen. „Wir können das, was Gott Sünde nennt, nicht umdefinieren und uns dennoch anmaßen, eine solche Ethik als christlich zu bezeichnen“. Zugute kommt ihr dabei, dass sie apologetisch argumentiert und so dem Leser Handwerkszeug mitgibt, das er selbst im Alltag nutzen kann. „Biblischer Glaube aber ist kein Sprung ins Leere mit verbundenen Augen; er beinhaltet Wissen – dass Gott geredet hat und vertrauenswürdig ist“.
Das Buch
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Childers, A. (2021): Ankern. Eine Verteidigung der biblischen Fundamente in postmodernen Gewässern, FONTIS Verlag, 304 Seiten, ISBN: 978-3-03848-206-2, Preis: 20,00€.
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