Hubraumerweiterung

Mensch, Motor und Maschine – diese drei Worte beschreiben den Inhalt des Buches „Hubraum“ von Steffen Cramer treffend. Doch geht es dem Autor weniger um eine Hubraumerweiterung deines PS-Boliden, sondern er möchte das Drehmoment in deinem Glaubensleben erweitern. 

 

 

Wer ist der Autor des Buches? 

Steffen Cramer lebt mit seiner Frau und vier Kindern im Nordschwarzwald. Ein praktischer Ort für sein Lieblingsspielzeug: Die Kettensäge. Seitdem er 2007 aus seinem Beruf als Ingenieur ausgestiegen ist, arbeitet er bei der Liebenzeller Mission. Dort gründetet er die Männerarbeit „Stronger“, bei der Männer geistlich und charakterlich gestärkt werden. 

 

Worum geht es in dem Buch? 

Cramers Ausgangsthese ist simpel: Lebe auf deine Art den christlichen Glauben, ohne dabei zu überhitzen. Dazu möchte er dem Leser mehr Power für ein Leben mit Gott anbieten. 

 

Die acht Kapitel sind absolut handlich und männerfreundlich. Dies liegt u. a. daran, dass der Verfasser selbst eine Lese- und Rechtschreibschwäche hat und nicht zu der Kategorie „Vielleser“ gehört. Seine Leidenschaft und Begeisterung für Handwerk und Basteln sowie die Kettensäge kommt eindrücklich in den einzelnen Kapiteln zum Vorschein. 

 

Ohnehin sind es vor allem die anschaulichen und lebensnahen Beispiele, die dem Leser helfen, das Drehmoment des Glaubens neu zu entdecken. Dazu trägt die optisch sehr ansprechende Buchgestaltung bei. 

 

Zunächst zeigt er auf, dass jeder auf den ewigen Tod zusteuert und somit einen kapitalen Motorschaden erleidet. „Man kann mehr kaputt machen als reparieren, wenn man versucht, selbst Hand anzulegen“. Doch durch Buße und Umkehr zu Jesus kann der Mensch dafür neu konstruiert werden, damit er seinem bestimmten Zweck – den Gott für ihn vorbereitet hat – nachkommt. „Es geht darum, dass Gott durch mein Leben die Ehre gegeben wird“. Dazu gehört allerdings auch, dass geistliche Leben instand zu halten. „Als Nachfolger von Jesus sind wir angehalten, unsere Beziehung zu ihm zu ‚warten‘“. 

 

Dies führt Cramer dann zu der Frage, was es eigentlich heißt, ein Mann zu sein. „Ich schaue zu sehr auf meinen kleinen Minibagger und zu wenig auf den Maschinenführer, Gott“. Im fünften Kapitel blickt er auf das Thema Gemeinde und betont, dass Männer ihre Position als Zahnrad im großen Ganzen finden müssen. Lobenswert ist, dass der Autor davor warnt, sich eine Gemeinde nach seinem Geschmack auszusuchen und dafür plädiert, die Stellung zu halten. „Männer können die Gemeinde mit geistlicher Kraft und Dynamik bereichern“. Ebenso beschreibt er treffend, dass die heutigen Gemeinden zu feminin sind und es dringend wieder Männer braucht, die sich ihrer Verantwortung vor Gott stellen. 

 

Als nächstes blickt er auf das Thema Familie und stellt den Mann als Zugfahrzeug vor. „Wir Männer haben einen wesentlichen Einfluss auf die geistliche Entwicklung unserer Familie“. Verschweigen möchte Cramer aber auch nicht, dass Männer zerbrechlich sind und es zu Unfällen im Hochregallager der Männlichkeit kommen kann. „Gott rüstet uns aus, Belastungen auszuhalten – das können wir mit seiner Hilfe lernen“. Im letzten Kapitel möchte der Autor dem Leser dann noch einmal Schubkraft geben. „Ich habe den Auftrag, meinen Schub dafür einzusetzen, dass alle Menschen von Jesus hören“.  

 

Wer sollte das Buch lesen? 

Da gibt es nur ein Wort: Männer. Das Alter spielt dabei keine Rolle. Ob du noch ein junger Sportwagen bist oder bereits ein beachtenswerter Oldtimer. 

 

Was macht das Buch besonders? 

Neben der Optik ist es vor allem das Format, das sicherlich für den gestressten, gehetzten und getakteten Mann ansprechend ist. Die Kapitel müssen nicht nacheinander gelesen werden und können in gut 15-20min bewältigt werden. Die grundsätzlichen Inhalte sind nicht neu, aber die Art und Weise, in der sie präsentiert werden, machen Mut, sich selbst einer Generalüberholung zu stellen und den eigenen Glaubenshubraum mit göttlichem Nitro zu tunen, damit Gottes Drehmoment die PS auf die Glaubensrennbahn bringt.