Jesus. Seine Geschichte - unsere Gegenwart

Das Interesse an dem historischen Jesus zeigt sich alle Jahre wieder, wenn an Ostern die Gazetten voll von Biografien, wissenschaftlichen Textkommentaren, historisch-kritischen Forschungsberichten, spekulativen Romanen und Antimythologien voll sind, die mit Jesus Christus in Verbindung stehen. Pastor Timothy Keller möchte in „Jesus. Seine Geschichte – unsere Geschichte“ aufzeigen, wie sinnvoll ein Leben wird, wenn es im Licht des Lebens Jesu betrachtet wird.

 

Autor

Timothy Keller gründete mit seiner Frau Kathy die Redeemer Presbyterian Church in New York City. Er ist von der Irrtumslosigkeit der Schrift überzeugt und möchte das Evangelium den Menschen im Hier und Heute verständlich vorstellen. Neben seiner Pastorentätigkeit ist er auch Buchautor und ein beleibter Konferenzredner.

 

Inhalt

Die Grundannahme des vorliegenden Buches ist die, „dass die ganze Geschichte der Welt am besten dadurch verstanden wird, dass wir uns eingehend mit der Geschichte von Jesus beschäftigen“. Und so gibt Keller das Ziel aus: Anhand der Worte und Taten Jesu möchte er aufzeigen, wie sinnvoll unser Leben wird, wenn wir eine persönliche Beziehung mit Jesus Christus eingehen. Dazu ist es aber nötig, auf Fragen zu ihm einzugehen und seine Botschaft zu verstehen. Inhaltlich hat Keller hier das ausgearbeitet, was er seiner Gemeinde anhand einer Predigtreihe durch das Markusevangelium für ihren Glaubensalltag aus Gottes Wort weitergegeben hat.

 

Aus diesem Grund hat sich Keller dafür entschieden, die historischen Dokumente – Evangelien – diesbezüglich zu konsultieren. Er hat sich gegen eine Analyse einer Evangelienharmonie entschieden. Als beste Methode, das Leben Jesu zu untersuchen, hat er für sich erkannt, dass die Konzentration vorrangig auf die Worte und die Taten Jesu Sinn ergibt. Deshalb wählte er in seiner Darstellung des historischen Jesu das Markusevangelium. „Ich habe mich entschlossen, mich auf eine Reihe von Schlüsseltexten im Markusevangelium zu konzentrieren, die meiner Ansicht nach das Leben von Jesus bzw. seine Identität und den Sinn seines Kreuzestodes am besten erklären“.

 

Und so wird dem Leser Jesu Leben anhand zwei großer Themenkomplexe vorgestellt. In den Kapiteln 1 – 9 arbeitet Keller v. a. die Identität von Jesus als König über alle Dinge heraus. „Jesus wird viel mehr von uns fordern, als wir ihm ursprünglich geben wollten, und er wird unendlich mehr geben, als wir zu bitten oder zu denken gewagt hatten“. Die Kapitel 10 – 18 richten dann den Blick auf das Kreuz. Hierbei möchte der Verfasser den Sinn des Todes an diesem Folterinstrument erläutern. „Wenn Gott liebevoll und gut ist, muss er zornig auf das Böse sein – so zornig, dass er etwas dagegen unternimmt“.

 

Lesepublikum

Keller richtet sich an Menschen, die Interesse am historischen Jesus haben und gerne mehr darüber in Erfahrung bringen möchten. Der Tod und die Auferstehung sind zentrale Aspekte, die er dem Leser vor Augen führen möchte, um im Leser eine Reaktion auszulösen. „Wir erleben Jesus vor allem als den Handelnden, und weil er handelt, ist unsere aktive Reaktion gefragt. Das Buch eignet sich gut, um Evangeliumsinteressierte durch scharfsinnige exegetische Beobachtungen, präzise philosophisch-theologische Gedankengänge und einleuchtende Beispiele abzuholen und sie zu Jesus zu führen. Doch auch für reifere Christen ist dieses Buch eine Bereicherung, da man persönlich neu in der Liebe zum Herrn angefacht wird und gute Impulse für Gespräche mit Glaubensfernen erhält.

 

Fazit

 

Keller ist ein Jesusbuch gelungen, das gleichermaßen Kopf und Herz anspricht und den Leser von Jesus fasziniert, begeistert und in ihm den Wunsch weckt, den Sohn Gottes näher kennenzulernen. „Jesus ist nicht nur eine historische Figur, sondern eine lebendige Realität, eine Person, die heute zu uns spricht“. Das Lesen der Kapitel ist eine abenteuerliche Reise durch ansprechende Gedankengänge, die einem selbst neu die Tiefe der Zuneigung Gottes aufzeigen. „Und wenn Gott nicht eingegriffen hätte, würden wir alle in geistlicher Finsternis leben, denn wir alle drehen uns von Natur aus um etwas anderes als Gott“.