Elberfelder Bibel - NT (textkritische Ausgabe)

Die neunjährige Alina fragt: Woher weiß man, ob das Neue Testament wahr ist? Stimmt es, dass einige Sachen dazuerfunden wurden? Um für Klarheit zu sorgen, gibt es die wissenschaftliche Disziplin der Textkritik.

 

a) Übersetzung:

Grundlage des Textes ist die Elberfelder Übersetzung aus dem Jahr 2006. Sie beinhaltet den Textstand der 26. Auflage des Novum Testamentum Graece. Ziel der Übersetzung ist es möglichst nahe am griechischen  Grundtext zu bleiben. Deshalb ist sie eine stark formal orientierte Übersetzung, weshalb grammatische Konstruktionen meist nicht aufgelöst werden, sondern mehrdeutig bleiben. Somit liegt eine zuverlässige, wortgetreue Übersetzung der Bibel vor, die ein gründliches Bibelstudium ermöglicht. „Die Elberfelder Bibel richtet sich nach der jeweils neuesten Auflage des Nestle-Aland, behält sich aber Abweichungen vor“.

 

b) Theologische Ausrichtung:

Die Elberfelder Bibel gilt als besonders wortgetreue Übersetzung und ist eng mit der Geschichte der Brüderbewegung verknüpft. Der Bearbeiter Michael Welte hat die wenigen Neuerungen in der Textgestalt, die sich aus der 28. Auflage des Textstandes von Nestle-Aland ergeben zur Kenntnis genommen. Sie sind in der vorliegenden textkritischen Ausgabe entsprechend dokumentiert.

 

c) Geistlicher Mehrwert:

Die vorliegende Ausgabe ermöglicht es erstmals, dass auch Bibelforscher, die nicht der Ursprachen mächtig sind, die auffälligsten Varianten der griechischen Textgrundlage des Neuen Testaments auf Deutsch nachvollziehen können. „Die Textkritik spürt Fehlern bzw. Textänderungen nach, um zu versuchen, nach bestimmten wissenschaftlichen Regeln den ursprünglichen Text herauszufinden“.

 

d) Persönliche Highlights:

Michael Welte hat die Ausgabe bearbeitet und gibt im Vorwort an: „Mit der Ausgabe soll in Sonderheit allen, die nicht mit dem Griechischen vertraut, aber am Grundtext interessiert sind, die Möglichkeit gegeben werden, zwischen den verschiedenen Lesarten selbst zu entscheiden“.

Dank dieses Werkzeuges der Bibelwissenschaft ist es nun jedermann möglich, herauszufinden, wie der Text der Bibel mit allergrößter Wahrscheinlichkeit im Original gelautet hat. „Textkritik dient also dem Wort Gottes und seiner Zuverlässigkeit“.

 

Dazu ist dem Herausgeber zu danken, dass er eine aussagekräftige und leicht verständliche Einleitung dem Bibeltext des NT vorangestellt hat, um in die Methodenschritte der Textkritik einzuführen. Allein schon zu erkennen, welcher Unterschied eine Akzentuierung mit sich bringt, ist sowohl für das persönliche Bibelstudium als besonders für die Predigtvorbereitung von größtem Wert.

 

e) Optimierung

Die Ausgabe bietet leider kaum Raum, um eigene Notizen zur Textkritik einzufügen. Somit kann die Bibel eher als Nachschlagehilfe genutzt werden und weniger dazu, um am und v. a. im Text zu arbeiten.  

 

f)  Fazit

 

Die textkritische Ausgabe der Elberfelder Bibel zum Neuen Testament ist jedem Verkündiger des Wortes Gottes zu empfehlen. Einerseits liegt mit der Elberfelder Übersetzung eine besonders wörtliche Übersetzung vor, die dem Leser möglichst genau aufzeigt, was im Grundtext steht. Andererseits bietet der textkritische Fußnotenapparat alles, um dem griechischen Wortlaut des Originals so nah wie nur irgend möglich zu kommen. Schlussendlich zielt Textkritik darauf ab, die biblischen Handschriften zu vergleichen, Unterschiede beurteilen und herausfinden zu können, um den ursprünglichen Wortlaut geltend zu machen. 

 

Hier geht es zur Leseprobe


Die Ausgabe: 

  • Elberfelder Bibel – NT, Textkritische Ausgabe (2017), SCM R. Brockhaus (Witten) / Christliche Verlagsgesellschaft (Dillenburg), 364 Seiten, ISBN: 978-3-417-25950-6, Preis: 14,99€ 

erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.

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