Das Miteinander in einer christlichen Gemeinde gehört zu den Säulen des Glaubens. Dabei lernt man voneinander und vor allem soll man sich auch füreinander einsetzen. Doch in einer immer mehr individualistischen Welt, fällt das Miteinander schwerer. Seelsorger und Hochschullehrer, Edward T. Welch, zeigt in „Sorgt füreinander“ anhand von 8 Lektionen auf, wie wir gute Beziehungen in der Gemeinde pflegen.
Der Autor (Dr. phil., University of Utah) doziert als Hochschullehrer an der Christian Counseling & Educational Foundation. Seit über dreißig Jahren ist er als Seelsorger tätig und hat viel über die Themen Depression, Angst und Sucht geschrieben.
Im vorliegenden Buch blickt Welch auf das Miteinander unter Christen. Die acht Lektionen eigenen sich hervorragend, um sie in einer Kleingruppe durchzuarbeiten. Das Lesepensum ist sehr überschaubar, jedoch theologisch tiefgründig. Im Austausch über den Inhalt kann die Kultur einer Gemeinde geprägt werden, sodass sie zu sicheren Orten der gegenseitigen Fürsorge werden kann. Dies gelingt, weil Welch eine biblisch fundierte und sehr praktische Anleitung vorlegt, um tiefergehenden Austausch in unseren Ortsgemeinden zu ermöglichen. Gerade die ersten beiden Lektionen setzen hier an, indem die Tugend der Demut und das aufeinander Zugehen betont werden. „Wenn unserer Weisheit und Hilfe nicht Demut vorausgeht, sind unsere Bemühungen bedeutungslos“
Das Buch zeichnet sich durch leicht verständliche praktische Leitlinien aus, die das Wie zur Veränderung ansprechen und so das Zusammenwachsen als Gemeinde ermöglichen. Die Lektionen drei bis fünf thematisieren daher die persönliche Herzenseinstellung sowie entscheidende Einflüsse auf das Miteinander und legen dann den Fokus auf das persönliche Sein und Beten. So sind es nicht die Umstände, die Macht haben, uns von Jesus abzubringen oder ihn mehr zu lieben, sondern das ist der Zuständigkeitsbereich des Herzens. Daher gilt es an der „Schnittstelle von Leben und Herz“ genau hin zu horchen. Kapitel sechs und sieben enthält „Juwelen biblischer Weisheit“ und „solide Prinzipien, die die Leser dazu ermutigen“ ohne Scheu offen und ehrlich über schwere Themen wie Leid und Sünde zu sprechen. „In weisen Gesprächen wird Sünde thematisiert“, so Welch.
Nachdem der Verfasser in den ersten sieben Kapiteln gewöhnliche Merkmale von persönlichen Beziehungen analysiert und Anwendungsmöglichkeiten des Evangeliums Christi in Erinnerung gerufen hat, ermutigt er sich abschließend zu erinnern und das Erkannte zu reflektieren. Alles beginnt jedoch damit, dass wir „kleine Schritte aufeinander zugehen und miteinander leben“.
In einer Zeit, in der das Füreinander immer mehr in Hände von Spezialisten abgetreten wird, ist die Ausarbeitung ein willkommener Ratgeber. „Offenbar gefällt es dem Herrn, gewöhnliche Menschen zu gebrauchen, damit sie durch scheinbar gewöhnliche Dienste der Nächstenliebe den größten Beitrag zur Reifung seiner Kinder leisten“.
Daher richtet sich das Buch an jedes Gemeindemitglied und eben nicht nur an Pastoren und Älteste. Der seelsorgerliche Auftrag gilt jedem Gläubigen. Gerade vor dem Hintergrund der globalen Pandemie ist das füreinander Sorgen eine überlebenswichtige Tugend, die es zu pflegen und praktizieren gilt.
Sorgt Füreinander hat das Ziel, die Kultur unserer Gemeinden weiter zu prägen, damit innerhalb des Leibes seelsorgerliche Beratung und gegenseitige Fürsorge zu natürlichen Merkmalen des alltäglichen Lebens werden.
Hier geht es zur Leseprobe.
Das Buch:
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Welch, E. T. (2020): Sorgt füreinander! 8 Lektionen, wie wir gute Beziehungen in der Gemeinde pflegen, EBTC Verlag, 108 Seiten, ISBN: 978-3-94719-699-9, Preis: 5,90€
erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.
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