Die 10 Gebote

Werte, Moral und Integrität sind laut der Shell-Jugendstudie 2019 bei Jugendlichen ein hohes Gut. Blickt man jedoch in die heutigen Gesellschaften so entdeckt man u. a. Doppelmoral, Korruption und Werteverfall. Christian Schwark, Pfarrer in Siegen-Truppbach/Seelbach, möchte mit „Die 10 Gebote“ eine Orientierungshilfe vorlegen, die Gott im Zentrum hat.

Pfarrer Dr. Christian Schwark hat 2004 bei Prof. Michael Herbst über das Thema „Gottesdienste für Kirchendistanzierte“ promoviert. Neben seiner Tätigkeit in der Gemeinde ist er Gastdozent am Theologischen Seminar Adelshofen und engagiert sich im Netzwerk „Bibel und Bekenntnis“. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Diese Verankerung im Alltag spürt man seiner Ausarbeitung ab, die bereits in mehreren IDEA-Artikeln abgedruckt wurde. Das vorliegende Büchlein fasst diese Texte zusammen und fragt danach, wie ein Leben nach den Zehn Geboten heute aussieht.

Die einzelnen Kapitel sind überschaubar und für sich schnell zu lesen. Schwark versteht es darin Mut zu machen, sich neu auf Gottes Willen einzulassen. „Da brauchen wir Mut. Mut, auch gegen den Strom zu schwimmen“. Durch den Kreuzestod Jesu und die Auferstehung hat Gott alles getan, damit Menschen ein Zurück-zu-ihm ermöglicht ist. Mithilfe des Dekalogs kann der Mensch des 21. Jahrhunderts den Weg erkennen, auf dem er das neu geschenkte Leben gestalten kann.

Die Ausarbeitung dient hier als Orientierungshilfe. Lobenswert ist, dass der Autor seinem Leser die Gebote Gottes nicht auferlegt, denn Gottes Gesetz verträgt sich nicht mit Zwang und Gewalt. Wer jedoch ein Nachfolger Jesu ist, der wird die hier vorgestellten Impulse als Orientierungshilfe in einer immer verzerrten werdenden Gesellschaft dankbar annehmen. Beispielhaft sei hier die Ausführung zum sechsten Gebot „Du sollst nicht töten“ angeführt, in dem Schwark klar und biblisch fundiert aufzeigt, dass das Morden von Kindern im Mutterleib genau durch dieses Gebot verboten wird. „Dass das Baby im Mutterleib schon richtiges Leben ist, kann uns neu klar werden, wenn wir sehen, was da schon alles passiert“.  Dieser kulturunabhängige und zeitlose Befund verwundert nicht, denn immerhin hat Gott in den Zehn Geboten schon vor langer Zeit gezeigt, wie das menschliche Leben funktioniert: in der Bindung an ihn und um Leben nach seinen Maßstäben.

Die Maßstäbe Gottes aufzuzeigen gelingt dem Verfasser anschaulich, ansprechend und tagesaktuell. Die Kapitel sind immer wieder mit Anekdoten und Beispielen aus dem Hier und Heute versehen und möchten aufzeigen, wie die Wegweisung Gottes im Alltag den Gläubigen navigiert.

Als Lesepublikum hat der Autor Christen des 21. Jahrhunderts vor Augen, die danach streben, dem Psalmwort: „Ich habe Freude an deinen Geboten, sie sind mir sehr lieb.“ (Psalm 119,47) Folge zu leisten. Schwark nimmt Gottes Spiegel in die Hand und hält diesen seinem Leser vor Augen. Ebenso kann das Büchlein aber auch solchen zum Wegweiser werden, die sich aktuell mit Fragen nach Gott befassen. „Die Erkenntnis der eigenen Verfehlungen treibt uns in die Arme des liebenden Gottes“, so schreibt Ulrich Parzany im Vorwort.

Die 10 Gebote stellen eine inspirierende und herausfordernde Orientierungshilfe dar, um die göttlichen Werte als Maßstab für das eigene Handeln, Denken und Tun wiederzuentdecken. Pfarrer Schwark legt damit einen Wegweiser vor, um Werte neu zu entdecken, die in unserer Gesellschaft so dringend benötigt werden.