Kleine Momente für mich

„Und wenn es dich dann einmal anlächelt …“. Diesen Satz haben viele von uns sicherlich schon des Öfteren gehört. Wenn ein neuer Erdenbürger den Planeten betritt, wird der Alltag neu sortiert. Ein Baby bringt das Leben auf schöne Art und Weise durcheinander – auch die Zeit mit Gott. Miriam Speckmann, Mutter, Künstlerin und Autorin, legt mit „Kleine Momente für mich“ ein Andachtsbuch für das erste Jahr mit einem Neuankömmling auf Gottes Erde vor.

Neulich meinte mein Kollege zu mir: „Es gibt Bücher für jede Lebenssituation“. Und das vorliegende Buch ist solch eines. Woche für Woche findet sowohl Mütter als auch Väter geistliche Ermutigung und lebenspraktische Tipps. Ein besonderes Highlight ist die Anpassung des Inhaltes in etwa an die Entwicklung des Babys im ersten Jahr. Pro Woche gibt es ein Kapitel zum Lesen, wobei die Autorin um die individuelle Entwicklung jedes Einzelnen weiß. „Wenn dich ein Thema besonders anspricht, weil es gerade dem Entwicklungsschritt deines Babys entspricht, kannst du natürlich auch ein Kapitel lesen, das nach meiner Einteilung zu einem anderen Zeitpunkt dran wäre“.

Der Aufbau der Kapitel ist einheitlich. Kern jeder Andacht ist ein Bibeltext. In einer Zeit, in der das Wort Gottes immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird, ist die Schwerpunktsetzung Speckmanns umso erfreulicher. „Meine Erläuterungen sollen dir helfen, den Text besser zu verstehen und die Verbindung zu deiner Situation zu erkennen“. Der Verfasserin war es dabei auch wichtig, nicht nur einzelne Verse zu betonen, sondern „die Bibel im Zusammenhang zu lesen“, um die Verse inhaltlich nicht aus ihrem Kontext zu reißen. Den Abschluss einer Andacht bildet die Rubrik „Zum Mitnehmen“. Hier gibt Speckmann Fragen und Anregungen weiter, um das Thema weiter zu vertiefen oder etwas ganz praktisch im Alltag umzusetzen.

Neben der ansprechend und anschaulichen Aufmachung ist es aber auch die Aktualität des Inhaltes, die das Lesepublikum ansprechen wird. Speckmann gelingt es durch die Konzentration auf das Wesentliche ein Andachtsbuch zu verfassen, das sich den Bedürfnissen stillender Mütter widmet, die Gott nicht außen vorlassen möchten. „Der Gott, der die Linien auf den Fingerkuppen deines Babys gezeichnet hat, hat auch dich bis ins kleinste Detail geplant und dich herrlich und wunderbar gemacht“. Neben ermutigenden und erbaulichen Worten spricht Speckmann aber auch Klartext. „Freiheit im biblischen Sinne bedeutet nicht, dass wir nun tun und lassen können, was wir wollen, denn dann wird unser Denken und Handeln von unserem selbstsüchtigen Ego bestimmt, und das macht uns zu Sklaven der Sünde“.

Der Autorin ist ihre Begeisterung für Jesus, Theologie und gelebten Glauben abzunehmen, denn sie berichtet authentisch von ihren Erfahrungen und Erlebnisse aus dem ersten Jahr des Mutterseins. Sie richtet sich vordergründig an ein Lesepublikum, das mehrheitlich aus gläubigen Christen besteht, einer Gemeinde angehört, verheiratet ist und vermutlich stillt. Doch auch Väter können von den Anregungen profitieren. Es empfiehlt sich sogar, die Frau während dieser Zeit geistlich zu begleiten, damit neben dem Gespräch über den neuen Erdenbewohner auch die geistliche Gemeinschaft wachsen darf.

Speckmann verhilft ihren Lesern in der Babyzeit nicht auf die intensive Beziehung mit Jesus zu verzichten. Vielmehr lädt das Buch dazu ein, speziell als frischgebackene Mama Gott besser kennenzulernen. Und so wird mitten in der Herausforderung der neuen Lebensphase Gottes Wort zu einem sprechen und die Beziehung zu ihm weiter beleben. Schlussendlich wird Glaube im Alltag greifbar. 

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