Bewegungen wie die „Dritte Welle“, „Wort des Glaubens“ und „Neue Apostolische Reformation“ erfahren immer mehr Zuspruch und Akzeptanz. Unter anderem finden sich in diesen Richtungen Lehren, die Kernwahrheiten des Christentums dekonstruieren, wie z. B. die Gottheit des Herrn Jesus. Johannes Pflaum, Vorstand des Schweizer Bibelbundes und Bibellehrer im In- und Ausland, geht in seinem Buch „Ist Jesus Christus Gott?“ auf die Lehre der Heiligen Schrift diesbezüglich ein.
Pflaum ist dabei von dem Anliegen getrieben „den Leser auf die Entdeckungsreise mitzunehmen, wie uns die Bibel Jesus als wahren Gott bezeugt. Das Ziel dieser Reise soll nicht nur biblisch-theologische Richtigkeiten sein, sondern ein ganz neues Staunen und Anbeten darüber, wer Jesus Christus ist und was wir in ihm haben“. Denn bei der Gottheit Jesu geht es nicht um eine zweitrangige Erkenntnisfrage, sondern „sie ist die Kernfrage der gesamten Heiligen Schrift und des Evangeliums“. Und aus diesem Grund gibt es hinsichtlich der Christologie keinerlei Erkenntnisunterschied, der zu dulden oder tolerieren ist. In einer Zeit des individuellen Glaubens mag man Fragen, warum. Die Antwort ist darauf lautet: „Sonst verlassen wir das Fundament des christlichen Glaubens“.
Und so nimmt der Autor seine Leser mit zu den Anfängen der Gotteserkenntnis im Judentum, weil mit dem Sch‘ma Israels gegen die Gottheit Jesu argumentiert wird, da man vom traditionellen Gottesbegriff des religiösen Judentums ausgeht. Doch der Blick in die Schriften des Alten Testametnes offenbart etwas völlig anderes. Der Name Gottes wird schon in den ersten drei Kapiteln der Genesis in der Mehrzahl verwendet. Beim Streifzug durch das AT zeigt sich, dass gerade bei den Gottesnamen der Plural eindeutig erkennbar ist. Die Ausführungen Pflaums lassen zahlreiche Rabbiner zu Wort kommen und bieten dem Leser Einblicke in das Judentum, die theologisch bereichernd sind. Auch das Zeugnis des Neuen Testamentes unterstreicht das bereits im AT offenbarte: der Herr Jesus ist Gott. Dieses umfassende Kapitel zeigt den roten Faden der Göttlichkeit Jesu im NT auf und bestätigt die Kritik Jesu, die er in Johannes 5,39-40 an der religiösen Oberschicht äußerte. Im sich anschließenden Kapitel geht Pflaum auf die Frage ein, ob Gott am Kreuz starb. Der Autor meint dazu: „Es hat gravierende Folgen für die Erlösung, wenn man die Gottheit Jesu ablehnt“. Daher spricht er sich sowohl für das Gebet an den Herrn Jesus als auch die Taufe in seinem Namen aus. In Kapitel neun und zehn beleuchtet Johannes Pflaum die Folgen und Konsequenzen, die sich ergeben, wenn man die Gottheit Jesu ablehnt. Einige Zitate:
- „Die Ablehnung der Gottheit Jesu muss auch logischerweise eine Ablehnung der Präexistenz Christi nach sich ziehen.“
- „Der Absolutheitsanspruch Jesu muss abgelehnt werden.“
- „Die gleichwertige Inspiration des Alten und Neuen Testamentes muss abgelehnt werden.“
In Kapitel elf beleuchtet Pflaum die Personalität des Heiligen Geistes, bevor er Michael Kotsch, Leiter des Bibelbundes Deutschland, in einem Aufsatz zur Jesu ewiger Göttlichkeit zu Wort kommen lässt.
Das Buch ist eine hilfreiche Darlegung der Gottheit Jesu und bietet biblisch-theologische Argumentationen, um diese Kernwahrheit gegenüber Angriffen zu verteidigen. In dieser Frage gibt es keine Kompromisse und so ist das Buch jedem reifen Christen zu empfehlen, um genau zu prüfen und Irrwege benennen zu können. Gerade Skeptiker sollten sich mit den Inhalten auseinandersetzen, um nicht einem anderen Evangelium zu folgen. Doch nicht nur die Aneignung von theoretischem Kopfwissen wird bei der Lektüre vermittelt. Bei der Beschäftigung mit der Person des Herrn Jesus wird dieser dem Leser noch größer. Die Herrlichkeit des Herrn erfasst offene Herzen. „Und zu dieser unverdienten Gnade gehört schließlich auch, dass Gott uns in Christus nicht nur manches oder vieles, sondern alles geschenkt hat“.
Heute wird es immer deutlicher, „wie die Gemeinde Jesu in der Endzeit genau in dieselben lehrmäßigen Auseinandersetzungen und Verwirrungen kommt wie in ihrer Anfangszeit“. Diese Lektüre hilft, der lehrmäßigen Aufweichung entgegenzutreten.
Hier geht es zur Leseprobe.
Das Buch:
- Pflaum, J. (2018): Ist Jesus Christus Gott? Was lehrt die Heilige Schrift? (überarb. u. erw. Neuauflage), EBTC Verlag, 198 Seiten, ISBN: 978-3-94719-606-7, Preis: 8,90€
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