Dawkins, Lewis und die großen Fragen des Lebens

Was wäre, wenn zwei der größten Denker unserer Zeit miteinander ins Gespräch kommen würden, um über die Fragen von Wissenschaft und Glauben zu debattieren? Alister McGrath, Professor für Wissenschaft und Religion an der Oxford University und Leiter des Ian Ramsey Centre for Science and Religion, lässt in „Richard Dawkins, C. S. Lewis und die großen Fragen des Lebens“ den Gotteszweifler Dawkins mit dem Gottesgläubigen Lewis diskutieren.

 

„Dieses Buch stellt einen Gedankenaustausch vor, der leider nie stattgefunden hat“. In der fiktiven Auseinandersetzung begegnen sich der bekannte Biologie Richard Dawkins auf der einen Seite – der Literaturprofessor, Philosoph und Apologet C. S. Lewis auf der anderen. Beide Protagonisten sind Kultfiguren aus Oxford. McGrath möchte dem Leser vor Augen führen, was wir von den Denkrichtungen der beiden Größen lernen können. Und so widmet er sich vier Podiumsdiskussionen, die sich inhaltlich um die großen Fragen des Lebens drehen, als da wären: Das große Ganze: Warum Sinn wichtig ist, Glaube und Beweis, Gibt es einen Gott?, Die menschliche Natur: Wer sind wir?, bevor McGrath zum Ende eine Schlussfolgerung anbietet. Einige Zitate zur Sinnsuche:

  • „Transzendenz ist in der menschlichen Sinnsuche wichtig. […] Menschen sind offensichtlich von der Suche nach etwas Tieferem getrieben.“
  • „Eine religiöse Weltanschauung erschlie0t am ehesten die Verständlichkeit und Stimmigkeit unserer Existenz.“
  • „Die Wissenschaft bietet keine grundsätzlichen Erklärungen, sondern reduziert Phänomene bloß auf mess- und kontrollierbare Einheiten.“
  • „Um der Komplexität des Lebens gerecht zu werden, brauchen wir mehr als die Wissenschaft.“

Die einzelnen Auseinandersetzungen sind gelungene Zusammenfassungen der Denkschulen und -richtungen dieser beiden klugen Köpfe. Es ist nicht nur informativ, sondern auch hilfreich, sich in die Ansätze und Interpretationsmodelle der jeweils anderen Sichtweise hineinzuversetzen, ohne dabei gleich eine „alles oder nichts“-Schlacht zu erleben. McGrath stellt die unterschiedlichen Auffassungen neutral einander gegenüber und kommentiert nur gelegentlich. Hierzu sollte man aber wissen, dass er selbst kein Befürworter einer jungen Erde und einer Sechs-Tage-Schöpfung ist. „Wir dürfen gerne wissen, wie wir und unser Universum ticken; aber wir sollten auch wissen, was dieses Ticken bedeutet“.

 

Das Buch ist jedem zu empfehlen, der Dawkins und Lewis sowie ihr Denken näher kennenlernen möchte, ohne dabei ihre dicken und teilweise komplexen Bücher zu lesen. Für Christen sind die Ausführungen zum naturalistischen Denken gewinnbringend, denn Lewis‘ apologetische Hinweise geben gute Hilfen, um in Gesprächen mit Andersdenkenden nicht in einen Schlagabtausch zu geraten, sondern im Dialog zu bleiben. Der leicht verständliche Schreibstil fördert zudem die Lesefreude. Allerdings sollte der Leser keine Abhandlung von pro und contra zwischen„Glaube“ oder „Wissenschaft“ erwarten.

  

Aufgrund der Aktualität der Thematik, den hilfreichen Zusammenfassungen des Denkens dieser beiden klugen Köpfe sowie dem sich Aussprechen für ein Sinnsuchen in der christlichen Botschaft, kann zum Kauf geraten werden. 

 

Hier geht es zur Leseprobe.


Das Buch:

  • McGrath, A. (2020): Richard Dawkins, C. S. Lewis und die großen Fragen des Lebens, Gerth Medien, 127 Seiten, ISBN: 978-3-95734-671-1, Preis: 12,00€

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