Wissenschaft ist kein Spielfeld, auf dem jeder antreten darf. Klar, es gibt methodische Standards, die unstrittig sind. An diese „Spielregeln“ muss man sich halten. Aber offensichtlich gibt es noch eine ganz entscheidende Spielregel, die nichts mit Methodenfragen zu tun hat. Diese Regel lautet – oft unausgesprochen: Wissenschaft muss sich in allen Fragen, auch wenn es um Ursprünge geht, im Rahmen des Naturalismus bewegen, und das heißt in der Biologie: im Rahmen der evolutionären Weltanschauung. Das heißt: Wie immer die Antwort im Details aussehen mag, es sind nur physikalisch-chemische Kausalfaktoren (Zufall, Randbedingungen, Naturgesetze) zugelassen, nicht aber geistige Verursachung (Schöpfung). Man sollte ja meinen, Wissenschaft müsse ergebnisoffen sein, und das ist sicher ganz überwiegend auch der Fall. Aber in Ursprungsfragen, wo es um Schöpfung und Evolution geht, ist das anders. Wer das Evolutionsparadigma verlässt, Evolution grundlegend in Frage stellt oder gar – mit guten Gründen! – einen Schöpfer ins Spiel bringt, hat in der Wissenschaftswelt einen schweren Stand, um es vorsichtig auszudrücken.
Der finnische Professor für Bioprozesstechnik Matti Leisola hat sich dadurch nicht beirren lassen. In seiner 40-jährigen Forscherlaufbahn als Naturwissenschaftler und Christ hat er unbeirrt Stellung für den Schöpfer-Gott der Bibel bezogen, wo immer sich Gelegenheit bot: durch eigene Vorträge und Publikationen, durch Interviews bei diversen Medien oder durch die Durchführung von Veranstaltungen gleichgesinnter Freunde. Von seinem Einsatz dafür, dass sachlich begründete Kritik an Evolution und Indizien für einen Schöpfer öffentlich thematisiert werden, wollte er sich nicht abbringen lassen. In 15 spannend zu lesenden Kapiteln berichtet Leisola sehr persönlich von den Erfahrungen, die er dabei gemacht hat: großes Interesse und sachlich-kritische Auseinandersetzung vor allem bei Studenten und auch viel ermutigende Resonanz auf der einen Seite, vielfach aber Ablehnung ohne nennenswerte sachliche Begründung und Vermeidung einer Diskussion auf der Sachebene.
Wer die Kontroversen zu Schöpfung und Evolution im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren verfolgt hat, dem wird vieles bekannt vorkommen. Wenn der Mainstream verlassen wird, gelten wohl überall ähnliche „Regeln“; das gilt auch für viele Reaktionen von Kirchenleuten: paradoxerweise wenig Offenheit für einen Schöpfungsansatz, stattdessen ein Arrangement mit dem naturalistisch orientierten Mainstream.
Die Schilderungen von Leisola machen mehr als deutlich: Bei der Auseinandersetzung um Evolution und Schöpfung geht es um weit mehr als um Wissenschaft. Der Leser erhält somit einen interessanten und lehrreichen Blick hinter die Kulissen des Wissenschaftsbetriebs. Doch neben allem Widerstand zeigt sich: Das Interesse an sachlicher Information über die Schöpfungs-Alternative zur Evolution ist enorm. So gesehen ist Leisolas Buch wirklich ermutigend.
Neben den Berichten über seine vielfältigen Erfahrungen bietet das Buch auch einige Sachinformationen. Die meisten Kapitel enthalten einen Teil mit hilfreichen Argumenten zu den strittigen Themen der Evolutionsforschung, vor allem zu solchen Fragen, mit denen sich der Autor auch in seinem Berufsleben auseinandergesetzt hat. Somit ist das Buch doppelt lesenswert.
Hier geht es zur Leseprobe.
Quelle: Dr. R. Junker
Das Buch:
- Leisola, M. (2019: Evolution. Kritik unerwünscht! Erfahrungen eines Wissenchaftlers, SCM Hänssler, 224 Seiten, ISBN: 978-3-7751-5818-3, Preis: 12,95€
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