Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens

Tagelang hatte sie auf eine Nachricht von ihm gewartet. Der Gang zum Briefkasten wurde von Mal zu Mal schlimmer. Doch dann, endlich, war er da: sein Brief. Ihr Herz schlug heftiger, der Puls ging schneller und ihre Hände begannen zu schwitzen. In „Die vergessene Kunst des Briefeschreibens“ motivieren Titus Müller und Gaby Trombello-Wirkus den Leser eine vergessene Ausdrucksform wieder zu entdecken: den Brief.

 

Schon das Umblättern der Seiten verströmen Lust und Laune, die Kunstform des Briefeschreibens neu zu entdecken. In den Kapiteln wird gezeigt, weshalb Briefeschreiben glücklich macht und warum gerade der Mensch des 21. Jahrhunderts diese entschleunigende Art der Kommunikation wiederbeleben muss. Hierzu ein paar Zitate:

  • „Unser „Weltwissen“, unsere Persönlichkeit geben dem Geschrieben das gewisse Etwas“.
  • „Briefe speichern Erfahrungen bestimmter Lebensmomente und offenbaren das Leuchten der kleinen Augenblicke“.
  • „Gelesene Briefe werden zu einem Teil von uns“.
  • „Der Brief verströmt einen Hauch von Fernweh, von Sehnsucht nach realem Nahsein“. 

Müller nimmt den Leser auf seine unnachahmliche Art mit und erzählt Geschichten um besondere Briefe und Briefwechsel von Robert Schuhmann, Antoine de Saint-Exupéry sowie C. S. Lewis und anderen. In die Erzählungen aus vergangener Zeit bringt sich Grafikerin Trombello-Wirkus ein und gibt praktische Tipps zum Verfassen von Briefen, da ein Brief ein Kunstwerk ist. Daher gilt es sich Gedanken über das Schreibwerkzeug, das Papier und den Untergrund sowie das Schriftbild zu machen. Praktische Materialtipps und wertvolle Anregungen ermutigen, sich Zeit zu nehmen, um einen „schönen“ Brief stil- und kunstvoll sowie lebendig und inhaltsstark zu entwerfen. Im Kapitel „Ein Brief fühlt sich an wie Unsterblichkeit“ thematisieren die Verfasser die Rolle von Briefen, wenn es um die großen Fragen im Leben geht. „Briefe gehören von Anfang an zum christlichen Glauben“. Die Einzigartigkeit der Worte vermag Unvorstellbares. Worte transportieren Gefühle und Gedanken Gottes und tragen sie durch die Jahrhunderte. Hier lässt Müller besonders C. S. Lewis zu Wort kommen, der den christlichen Glauben beschreibt. Schließlich ist es Gottes Wort, das Macht hat und nicht Menschenwort.

 

Insgesamt werben die Autoren für das Wiederentdecken des Briefeschreibens, denn „das Schreiben eines Briefes macht hellwach und lebenszugewandt“. Es ist nun einmal diese Ausdrucksform von Worten, der es gelingt, auf einer einzigen Seite die ganze Welt zu eröffnen. 

 

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Das Buch: 

  • Müller, T. / Trombello-Wirkus (2020): Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens, adeo Verlag, 224 Seiten, ISBN: 9783863342722, Preis: 18,00

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Interview
Titus Müller stellt sich den Fragen von lesendglauben.de.
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