Gott macht alles neu

N. T. Wright gehört wohl zu den beachtenswertesten Theologen unserer Zeit. Das Times Magazine hatte ihn bereits zwei Mal auf dem Titelcover. Doch was macht diesen Denker so interessant? In seinem Bildband „Gott macht alles neu“ möchte Marlin Watling dem Leser den Theologen Wright näherbringen.

Wir leben heute im Zeitalter des Bildes. Deshalb haben Watling und sein Team alle Bücher von N. T. Wright gelesen und anhand von 50 Abbildungen versucht, dem Leser das Denken dieses Theologen verständlich zu machen. Die durchgehend vierfarbige Gestaltung hilft dem Leser, sich in den Gedankengängen und Erkenntnissen von N. T. Wright zurechtzufinden. Die Anmerkungen und Zusammenfassungen sind leicht verständlich verfasst. 

Vier Kapitel beleuchten dabei unterschiedliche Schwerpunkte von einem der produktivsten neutestamentlichen Wissenschaftler unserer Tage. Im ersten Teil werden der Mensch und die Person vorgestellt, bevor das „Neue“ in Wrights Theologie dem Leser nähergebracht wird. Dabei spielen vier Kernideen in Bezug auf das Reich Gottes eine bedeutsame Rolle. Im dritten Teil wird die „neue Geschichte“ vorgestellt, so wie Wright das Neue Testament vor dem kulturellen Kontext des ersten Jahrhunderts sieht. Im vierten Kapitel blickt der Leser in das Leben in Gottes neuer Welt  und es wird näher auf das eingegangen, was auf uns zukommt, bevor Ausklang, Ausblick und Anhang das Buch abrunden.

Wer N. T. Wrights Forschung und Analysen kennenlernen möchte, dem ist dieses Werk auf alle Fälle zu empfehlen, denn die kurzen Erklärungen und Zusammenfassungen geben einen grundlegenden Überblick. Noch nie zuvor wurde eine derart breite Perspektive und theologische Tiefe so leicht verständlich aufbereitet. Dies würde man sich auch zu anderen theologischen Denkern wünschen. Wrights lebenslange Forschung wird hier knackig und klar serviert. Bevor man sich alle Werke zu Gemüte führt, kann dieser Bildband eine gute Erstlektüre sein, um mit den theologischen Ideen, Ansichten und Erkenntnissen vertraut zu werden. Rund um ein gelungenes Werk. 

Jedoch gilt es, die Ansichten Wrights  - so interessant, aufschlussreich und frisch sie seien mögen - anhand von Gottes Wort zu prüfen, denn Wright neigt dazu, sehr stark mit dem kulturellen Kontext der damaligen Zeit zu argumentieren und m. E. fehlt des Öfteren das "Bibel durch Bibel" auslegen. 

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