Das sogenannte Alte Testament

Was genau ist die Bibel für Sie? Ein Buch voller Rätsel oder eine zeitlose Botschaft? Das Ehepaar Geddert sieht darin „in erster Linie eine Erzählung, eine spannende Geschichte über Gott und die Welt, über die Menschheit und ihre Abenteuer, über die Zeit und das, was in Zukunft geschehen wird“. In ihrem Buch „Das sogenannte Alte Testament“ möchte sie dem Leser neu die Bedeutung des ersten Teiles von Gottes Wort vor Augen führen.

„Wenn Christen zur Bibel greifen, schlagen sie automatisch das Neue Testament auf, als würde das Alte Testament nicht existieren. Im Grunde betrachten viele nur das Neue Testament als ihre Bibel. Dabei setzt es das fort, was das Alte Testament berichtet, begonnen und versprochen hat. Gemeinsam bilden sie die Bibel, die Gott uns gab. Sie enthält nicht nur eine Menge dramatischer Geschichten, sondern erzählt die eine ergreifende Geschichte, die unser Leben nicht nur beschreibt, sondern sogar verändern kann.“ (Verlagstext)

Die ersten fünf Kapitel nehmen dabei den Roten Faden von 1. Mose 1 bis 2. Mose 20 in den Blick, bevor sich in den weiteren Kapiteln bestimmten Wesenszügen Gottes und schwierigen Themen zugewandt wird. Die Autoren bringen mit ihrem Blick auf das Alte Testament Wichtiges und Bedeutendes zum Vorschein, was unter Umständen längst vergessen wurde und heutzutage hochaktuell ist: die Geschichte Israels ist unsere Gesichte. Einige Zitate hierzu:

• „Ohne das Alte Testament wüssten wir fast nichts von unserem wichtigsten Auftrag“.
• „Durch das Alte Testament wissen wir, warum die Welt so ist, wie sie ist.“
• „Die wichtigsten Begriffe, die sich im Alten Testament auf Israel beziehen, werden im Neuen Testament auf uns bezogen.“
• „Wir entdecken was bei den alttestamentlichen Persönlichkeiten auf Jesus hindeutet und auch auf uns, seine Gemeinde.“

Besonders das sechste Kapitel ist – gerade im Erstarken des Antisemitismus – von grundlegendem Wert für Christen, da es aufzeigt, wie sehr die sieh ihre „Wurzel im Judentum“ haben. Gedderts Ausführungen der hebräischen Worte und ihrer Bedeutung zeigen zudem auf, dass eine Substitutionstheologie nicht haltbar ist, zumal sie viel Schaden im Laufe der Kirchengeschichte angerichtet hat.

Die Ausarbeitung ist leicht verständlich, intellektuell ansprechend und theologisch ermutigend. Die angehängten Fragen am jeweiligen Kapitelende verhelfen, sich mit dem Dargestellten auseinanderzusetzen und eventuell einen neuen Blick auf Altbekanntes zu erlangen, denn so manch verstaubte Sichtweise erfährt einen Frühjahrsputz. Zudem motiviert die Lektüre dazu, sich die Bibel zur Hand zu nehmen und vorne aufzuschlagen. Das Buch bietet einen neuen Blick auf das Alte Testament, ohne dabei neue Erkenntnisse oder theologische Konzepte vorzustellen. Es richtet sich an jeden, der sich des Wertes von Gottes Wort neu bewusst werden möchte. 

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