Kein Grund zur Skepsis

Wussten Sie, dass Schweden in vielen Bereich als das am stärksten säkularisierte Land Europas gilt? Sind die Schweden so skeptisch? Das deutsche Wort Skeptiker geht auf das griechische skeptikos zurück, das soviel wie „Suchender“ oder „Fragender“ bedeutet. Stefan Gustavsson, Theologe, Apologet und Professor an der Gimlekollen School of Journalism and Communication in Kristiansand (Norwegen), ist der Überzeugung, dass der Mensch des 21. Jahrhunderts „untersuchen und kritische Fragen stellen muss, um neue Erkenntnisse zu gewinnen“. Deshalb plädiert er mit „Kein Grund zur Skepsis“ anhand acht überzeugender Argumente für die Glaubwürdigkeit der Evangelien.

 

Motiviert ist Gustavsson davon, dass „man die Welt, in der wir leben, einfach nicht verstehen kann, ohne sich für Jesus zu interessieren, da Spuren von ihm überall in den westlichen Ländern zu sehen sind und er die größten Veränderungen der Menschheitsgeschichte bewirkt hat“. Er selbst möchte seinen Leser begleiten, besonders wenn dieser sich als Skeptiker versteht und fundiertes und wissenschaftlich gesichertes Wissen über die historische Wirklichkeit über Jesus von Nazareth untersuchen und herausfinden möchte. Denn die entscheidende Frage lautet: „Sind die Texte über Jesus nur religiöse Behauptungen, nachträgliche Konstruktionen zur Legitimation einer bereits heranwachsenden religiösen Bewegung oder gehen sie auf Personen zurück, die mit ihren eigenen Augen gesehen haben?“ Dabei spricht sich der Verfasser für die Nutzung des gesunden Menschenverstandes aus, der auch die Kritiker mit ihren eigenen Methoden konfrontieren und kritisieren darf.

 

Ein wichtiger Punkt seiner Ausarbeitung besteht im Vergleich des Quellenmaterials über Jesus und anderem historischen Material aus der Antike. „Das Neue Testament sollte wie jeder andere historische Text untersucht werden“. Hierbei fallen besonders die fünf Kriterien zur Beurteilung historischer Texte positiv auf, die in der Geschichtswissenschaft zum Vergleich konkurrierender Hypothesen benutz werden. „Wenn wir zum Beispiel die gleiche Einstellung, die mancher Jesus-Forscher gegenüber den Evangelien hat, gegenüber den Quellen über Konfuzius anwenden würden, dann würde Chinas berühmtester Weisheitslehrer einfach aus der Geschichte verschwinden“!

In den sich anschließenden acht Gründen zeigt er auf, dass die Evangelien in ihrer Glaubwürdigkeit absolut den wissenschaftlichen Anfragen und Prüfungen standhalten. Der amerikanische Historiker und Philosoph Stephen Evans bekennt zu Recht: „Es ist vernünftig, die Grundzüge im neutestamentlichen Bild von Jesus als prinzipiell zuverlässige Geschichte zu verstehen“. Deshalb kann sich Gustavsson auch Einwänden und Kritik zuwenden, ohne dabei an der Glaubwürdigkeit von Gottes Wort zu rütteln, denn „Fehler und Widersprüche in den Evangelien stellen ihren Status als historisches Quellmaterial nicht in Frage“.

 

Die Ausführungen machen Freude, da es Gustavsson gelingt komplexe Inhalte leicht verständlich und leserfreundlich darzustellen, weil er strukturiert und gewinnend schreibt. Der Autor zeigt mit „logischer Klarheit und intellektuellen Scharfsinn auf, wo der Mensch des Hier und Heute mit seiner Brille, aus einzelnen Detailproblemen viel zu weitreichende Konsequenzen über den tatsächlichen Wert der Evangelien zu ziehen“, so Dr. Alexander Fink, Leiter des Instituts für Glaube und Wissenschaft.

 

Insgesamt liegt ein Buch von hohem Wert für die Glaubwürdigkeit der Evangelien vor. Die Lektüre macht Mut, den Evangelien zu vertrauen und selbst aus ihrem Reichtum zu schöpfen. Ob nun Skeptiker oder Gläubiger, hier findet jeder Antworten auf seine Fragen. Die Lektüre ist besonders hilfreich für diejenigen, die im Gespräch mit Suchenden und Fragen stehen, denn „es ist ganz einfach an der Zeit, die Kritiker zu kritisieren“! Gustavsson tut dies auf sachliche, emotions- und wertfreie Weise, weshalb das Buch noch mehr Lesewert besitzt.  

 

Hier geht es zur Leseprobe.


Das Buch:

  • Gustavsson, S. (2019): Kein Grund zur Skepsis (2. Aufl.), Neufeld Verlag, 188 Seiten, ISBN: 978-3-86256-150-6, Preis: 9,90€

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