Sex, Gender und Ethik aus Sicht von Politik, Medien und der Bibel

Wer bin ich? Wie definiere ich meine Geschlechtsidentität? LSBTIQ? Mann oder doch Frau? Diese Fragen beschäftigen die heutige Gesellschaft. Ist der Mensch durch sein biologisches oder soziales Geschlecht bestimmt? Bestsellerautorin Nancy R. Pearcey verlässt in „Liebe deinen Körper“ die politisch korrekten Slogans und bietet eine Weltanschauung, an der sich die heutige Ethik scheidet.

 

Ihren Ausführungen liegt ein zweigeteiltes Konzept der Wahrheit zugrunde. In der postmodernen Gesellschaft ist die „Trennung von Fakten und Werten der Schlüssel, um den übergeordneten Denkrahmen unserer Gesellschaft zu verstehen“. Pearcey selbst schildert die postmoderne Moraltheorie als Insiderin, denn sie bezeichnet sich selbst als „ehemalige Agnostikerin“. Und so bietet sie in der Einführung eine Orientierung in der moralischen Wüste, gibt erste Hinweise auf die Problematik und betont den Verlust des ganzheitlichen Denkens über den Menschen. Hierbei orientiert sie sich an den Erkenntnissen des Theologien Francis Schaeffer und zeigt dem Leser auf, wie weit sich die postmoderne Ethik vom biblischen Menschsein entfernt hat.

 

Pearcey möchte mit ihren Ausführungen einen Gegenpol zur aktuellen Sichtweise auf das Christentum und dessen Verständnis von Körper und Sexualität anbieten. Politik und Medien sehen im christlichen Denken Rückständigkeit. Aber die Ausführungen der Autorin zeigen auf, wohin eine entmenschlichte Politik und ideologisierte Mediensicht die Menschheit des 21. Jahrhunderts führen kann. Die Trennung von Geist, Seele und Körper hat zu Missständen im Menschsein geführt. Wenn der Körper abgewertet wird, hat dies Auswirkungen auf die Ethik. Am Beispiel der Sexualität zeigt sie auf, wie die vermeintliche „Freiheit der Lust“ eigentlich die „Zerstörung der Seele“ vorantreibt. Emotional wird es, wenn es um das Thema Abtreibung geht, denn die Wissenschaft weiß, dass ein Embryo ein Mensch ist. Wer aber nicht ganzheitlich denkt, der kann eine Tötung des ungeborenen Lebens befürworten, denn man trennt zwischen Person und Mensch. Pearcey bringt den Leser zum Nachdenken, da es zu großen ethischen Folgen kommt, wenn das Menschsein nicht mehr als Grundlage auf das Recht für Leben ausreicht.

 

Die vorliegende Ausarbeitung bietet eine gelungene Recherchearbeit. Der Autorin ist abzuspüren, das sie weiß, wovon und worüber sie schreibt. Dabei verfolgt sie das Ziel, den Leser in die Diskussion und Debatte mit hineinzunehmen, damit er selbstständig anhand der Fakten zu einer eigenen Meinung kommt. Natürlich spielt die Sichtweise des Christseins eine nicht unbedeutende Rolle, doch ist es gerade der christliche Glaube, der für eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen eintritt, um „ideologisiertem Denken“ etwas entgegenzusetzen. Pearcey will dem Menschen des 21. Jahrhunderts keine billigen und undurchdachten „frommen Floskeln“ vorlegen, sondern die Naturwissenschaft bestätigt die Argumente des Christentums.

 

Das Buch eignet sich einerseits, um persönlich Argumente für die Debatte und Diskussion zu erhalten, empfiehlt sich aber auch für Bibel- und Hochschulen, da es exzellent recherchierte Ergebnisse aufzuweisen hat. Hierzu ist der Frageteil eine gute Studierhilfe.

 

In ihren Darstellungen der aktuellen Fragen ist Pearcey nicht diffamierend oder anklagend. Vielmehr betont sie, dass der christliche Glaube den positiven Wert des Körpers in Verbindung mit Geist und Seele sieht. Dieses Buch ist ein wichtiger Beitrag in der Gesamtdiskussion und sollte vielerorts gelesen und inhaltlich bekannt gemacht werden. 

 

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