Egal, in welcher Denomination, die Gebetsstunden gehören zu den Losern der christlichen Nation. Zwar ist gerade die Gebetshausbewegung populär, doch ist dies nicht die Lösung des Problems. Warum krankt das Gespräch mit Gott? Der Puritaner Thomas Brooks erkannte dies schon vor Jahrhunderten und so verfasste er mit „Gebet – der geheime Schlüssel zum Himmel“ eine Lektüre, die das private Gebet im stillen Kämmerchen als Dreh- und Angelpunkt der Gottesbeziehung hervorhebt.
Wer ist der Autor?
Thomas Brooks war ein englischer Puritaner und anglikanischer Pfarrer des 17. Jahrhunderts, der für seine geistlichen Schriften bekannt ist, die sich mit christlicher Lebensführung und der Überwindung geistlicher Anfechtungen befassen. Seine Schriften zeichnen sich durch ihre pastorale Weisheit und tiefgehende biblische Einsichten aus. Das vorliegende Werk wurde 1665 während der Großen Pestepidemie in London herausgegeben. Von daher haben die Ausführungen noch mehr Gewicht, denn viele Christen verstehen wohl zu wenig „den Nutzen des vertraulichen Gebetes“.
Worum geht es in dem Buch?
Brooks Ausführungen basieren auf dem Text von Matthäus 6,6 dessen Lehre er zuerst erklärt. Daran schließen sich 20 Argumente für das private Gebet an. Im nächsten Kapitel blickt der Verfasser auf den fünffachen Nutzen und die Anwendung der Lehre vom privaten Gebet, bevor er auf Einwände eingeht und diese widerlegt. Das fünfte Kapitel richtet den Blick auf 11 Anweisungen für das nichtöffentliche Gebet, bevor Hilfsmittel, Ratgeber und Anweisungen für ein anhaltendes Gebetsleben weitergegeben werden. Den Abschluss bilden acht Ratschläge im Hinblick auf die Gebetspraxis im stillen Kämmerlein.
Die Hauptlehre des Buches wird gleich zu Beginn deutlich: „Das Gebet im Zimmer oder das private Gebet ist eine unverzichtbare Aufgabe, die Christus selbst all jenen auferlegt hat, die nicht bereit sind, unter dem bedauerlichen Kennzeichen der Heuchelei zu stehen“. Während der Lektüre wird klar, welch kostbaren Schatz das individuelle und persönliche Gespräch mit Gott hat. Brooks scheut dabei nicht die Auseinandersetzung mit kritischen Fragen seiner Zeit. Allein schon diese Anmerkungen und Ausführungen sollten uns Impulse für unsere eigene Gebetspraxis geben, denn die meisten müssen wohl bekennen, in diesem Punkt tagtäglich zu scheitern. Die Ausführungen sind herausfordernd und entlarven unter Umständen unser eigenes Versagen. Doch der Autor bleibt nicht bei Ermahnung stehen, sondern ermutigt und ermuntert, sich neu auf Gott, den Allmächtigen, auszurichten. „Beachtet nun, dass der Geist Gottes, der in allen Heiligen wohnt, ein Geist des Gebets und des Flehens ist“.
Die Sprache des Autors ist die der Puritaner. Zwar wurde vom Verlag behutsam in den Text eingegriffen, um ihn verständlicher zu machen, aber im Großen und Ganzen kommt der Originalton zum Vorschein. Gerade die Liebe der Puritaner zum Wort Gottes machen die Erläuterungen zeitlos wertvoll. „Die Zeit für das private Gebet sicherzustellen ist das sichere Erlangen eines wertvollen Schatzes; ist dieser erst einmal verloren, kann er nie mehr wirklich zurückerobert werden“. Neben der Lektüre wird auch Bibelstudium betrieben, da immer wieder Wortbedeutungen erläutert und Bibelzusammenhänge aufgezeigt werden. Wer allein die ganzen Bibelstellen nachschlägt, wird am Ende eine biblische Schule des Gebets absolviert haben und reich gesegnet sein. Zudem nutzt Brooks viele Bilder, Anekdoten und Erklärungen aus dem Alltag, um seine Darlegungen verständlicher, anschaulicher und greifbarer zu machen.
Wer sollte das Buch lesen?
Das Buch wendet sich an jeden Nachfolger Jesu, der den Wert, den Nutzen und die Bedeutung des persönlichen Gebetes neu entdecken möchte. Aufgrund seiner zahlreichen Blickwinkel auf das Thema, die vielen praktischen Anregungen sowie die theologische Darlegung, kann das Buch jedem nur ans Herz gelegt werden, um die Beziehung zu Gott neu zu fördern.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Der Puritaner bietet eine fundierte theologische Betrachtung darüber, wie Gebet als entscheidendes Mittel zur geistlichen Stärkung und Nähe zu Gott dient. Das Buch enthält viele konkrete Ratschläge und Ermutigungen für Christen, ihr Gebetsleben zu vertiefen und Herausforderungen im Gebet zu überwinden. Obwohl im 17. Jahrhundert verfasst, spricht Brooks' Werk zeitlose spirituelle Wahrheiten an, die auch heute noch relevant und inspirierend sind für das persönliche Glaubensleben. "Wenn es irgendeinen Weg oder ein Mittel gibt, das uns im Verborgenen vor Gott auf die Knie bringt, dann ist es das ernsthafte und ehrwürdige Nachsinnen über die Ewigkeit".
Das Buch:
- Brooks, T. (2020): Gebet – der geheime Schlüssel zum Himmel, 3L Verlag, 304 Seiten, ISBN: 978-3-944799-01-8, Preis: 14,50€
erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.
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