Was Gemeinden krank macht ... und wie sie gesund werden

Hast du dich auch schon einmal gefragt, weshalb deine Gemeinde seit Jahren kein Wachstum verzeichnet? Es wurden finanzielle Mittel und menschliche Power mobilisiert, aber die Früchte sind nicht erkennbar? Wieso arbeiten oftmals nur dieselben Personen bei Aktionen mit? Eberhard Platte, Referent zu Gemeinde-, Ehe- und Seelsorgethemen und ehemaliger Mitältester einer Brüdergemeinde, geht diesen und anderen Fragen in „Gesunde Gemeinden wachsen!“ nach.

Durch die Jahrzehnte seines Lebens hat der Autor feststellen müssen, dass manche Gemeinde geistlich träge und motivationslos geworden sind. Diese Beobachtung ist nicht neu, denn schon der Fürst der Prediger, Charles Haddon Spurgeon, prangerten solch einen Missstand in einer Predigt vom 11. Januar 1857 an.

So ermutigt Platte gleich zu Beginn: „Gemeinde bedeute nicht nur „anvertrautes Gut zu bewahren“, sondern auch vorwärts zu gehen, um so nah wie möglich an die Aussagen der Schrift heranzukommen und Gemeinde nach dem Neuen Testament in der kommenden Zeit zu verwirklichen“. Und so gilt es für diese Generation schon jetzt den Blick nach vorne zu richten, um die nächste Generation in die Verantwortung heranzuführen. Und so blicken die nächsten vier Kapitel auf Grundsätzliches zum Thema Gemeinde. Beim Lesen wird einem neu bewusst, dass die neutestamentliche Gemeinde bereits vor dem auserwählten und irdischen Volk Israel im Ratschluss Gottes enthalten war. Mit dieser Perspektive vor Augen beleuchtet Platte nun die „Symptome“, die Gemeinden krank machen, bevor er anhand von Aufgaben, Werkzeugen und Strukturen sowie Kennzeichen und Zielen das Bild einer „gesunden Gemeinde“ aufzeigt. Die weiteren Kapitel behandeln gemeindepraktische Herausforderungen im Umgang mit Fragen, die das Gemeinschaftliche im Wachstum einer Gemeinde hervorheben.

Die einzelnen Kapitel sind leicht verständlich, da Platte es weiß, biblische Wahrheiten allgemeinverständlich darzulegen. Zudem ergänzen Schaubilder und Grafiken die Darstellung. Um sich vertiefter mit dem Inhalt des Kapitels zu befassen, hat der Autor am Ende eines Kapitels „Fragen zur Reflexion“ angefügt, um das Besprochene auf den eigenen Gemeindekontext zu übertragen.

Platte möchte besonders Glaubensgeschwister mit brüdergemeindlichem Background ansprechen, da diese Bewegung einst für Aufbrüche bekannt war, aber aktuell in einer gewissen „Stagnation“ verhaftet ist. Jedoch sind die Inhalte denominationsübergreifend anwendbar, da die Ausführungen in der Bibel ihre Verankerung finden.

Insgesamt liegt hier ein Analysewerkzeug vor, um die eigene Gemeinde zu beleuchten und zu erkennen, an welchen Stellen sich ein Virus eingeschlichen hat. Ebenso verhelfen die praktischen Impulse dazu, konkrete Handlungsschritte einzuleiten, um die „kranke“ zu einer „gesunden“ Gemeinde – mit Gottes Hilfe -werden zu lassen. Der Erfahrungsschatz aus einem reiseintensiven Leben und dem Einblick in jahrelanges Wirken als Mitältester lassen die Ausführungen nicht nur theoretisch wertvoll, sondern gemeindetauglich und alltagsrelevant werden.