Das Wort der Wahrheit treffend erklärt

Weiterhin ist das Buch der Bücher, die Bibel, mit über 2 Milliarden verkauften Exemplaren ein Verkaufsschlager und das, obwohl sie durch die Jahrhunderte bekämpft wurde wie kein anderes Buch der Welt. Weshalb ist Gottes Wort so einzigartig und zeitlos? Wolfgang Wegert, Gründer des Missionswerkes Arche, geht in seinem Buch „Das Wort der Wahrheit“ darauf ein.

Wegert zufolge sind es die „gewaltigen, ewig gültigen Lehren“, die die Bibel aus der Masse an Büchern emporhebt. Allerdings attestiert er dem christlichen Abendland auch eine schwache „Bibelkenntnis“. Und deshalb ist es ihm ein Anliegen, „die Kraft der Heiligen Schrift für das eigene Leben und die Gesellschaft im allgemeinen entdecken und erfahren zu können“. Und so befasst sich die Ausarbeitung mit 65 Aufsätzen, die einer Predigtreihe aus dem Zeitraum 2007 bis 2008 entstammen, als die ARCHE-Halle in Hamburg neu eingeweiht wurde.

Sechs Kapitel beleuchten dogmatische Grundfragen der christlichen Glaubenslehre. Das erste Kapitel widmet sich dem Themenkomplex der Offenbarung Gottes sowohl durch die Schöpfung, das Gewissen als auch durch die Bibel. Hierbei geht Wegert dann auch auf Vertrauenswürdigkeit und Genügsamkeit des Wortes Gottes ein. Danach beschäftigen ihn Aspekte des Wesens Gottes. Inhaltlich bildet dieses Kapitel den Schwerpunkt, da die Größe des Allmächtigen schwer in Worte zu fassen ist. Im dritten Kapitel wird es anthropologisch, da der biblische Befund über das Wesen des Menschen im Vordergrund steht. Entgegen aktueller Ideologien zeigt Wegert die Rolle von Mann und Frau gemäß ihrer Aufgabe und Stellung vom biblischen Standpunkt auf. Mit Kapitel vier blicken wir auf eines der Schwerpunktthemen in Wegerts Predigten: das Heil in Christus. Ohne den Herrn Jesus, die souveräne Gnade Gottes und die Rechtfertigung durch Glauben erfährt ein Gottloser keine Vergebung. Der reformatorische Standpunkt des Verfassers wird in diesen Ausführungen deutlich. Mit Kapitel fünf zeigt Wegert die Bedeutung des Heiligen Geistes auf. Die Ausführungen hierzu zeigen deutlich Wegerts Abkehr von der pfingstlerisch-charismatischen Sicht hin zu einer reformiert-konservativen Auslegung. Das letzte Kapitel nimmt die Zukunft der Seele in den Blick und zeigt die ewige Hoffnung der Gläubigen auf. Wegert spricht sich klar dafür aus, dass Christen ihr Heil nicht verlieren können, da sie in der Erwählung in Christus eine ewig gültige Garantieurkunde besitzen. Er scheut sich aber auch nicht zu betonen, dass es unechte Christen gibt, die von der Bibel als „abfallende Glaubende“ beschrieben werden.

Die Sprache Wegerts wurde in der ihm eigenen Weise erfreulicherweise beibehalten. So wird die Fernsehkanzel beim Lesen einem vor Augen stehen. Die Ausführungen sind verständlich und nachvollziehbar dargelegt, zumal Wegert mit Gottes Wort argumentiert, sodass jeder selbstständig die Gedanken und Auslegung nachprüfen kann.

Mit dem vorliegenden Buch erhält der Leser eine „Dogmatik im Kleinen“. Wegert beleuchtet neben der Lehre von der Schrift (Bibliologie), die Lehre von Gott (Theologie), die Lehre über den Mensch (Anthropologie) auch die Lehre über den Sohn Gottes (Christologie) und die Errettungslehre (Soteriologie) auch die Lehre über den Heiligen Geist (Pneumatologie) als auch Fragen bezüglich des Heiles und des Todes. All dies sind Themenfelder klassischer Dogmatiken. Man könnte sagen, dass hier eine „Dogmatik“ für Laien vorliegt, die das Wort der Wahrheit treffend erklären möchte. Deshalb eignet sich das Buch für jeden Christen, der tiefer in Gottes Wahrheiten eindringen möchten und biblische Lehre entdecken und verstehen will.