Christliche Großveranstaltungen sind von der Idee geleitet, dass Menschen Jesus begegnen. Veränderung im Herzen soll durch Gebets- und Lobpreiszeiten sowie eine biblische Botschaft geschehen, sodass ein geistlicher Aufbruch entsteht. Mehr von Gott in einer Nation soll dabei eine kulturelle Veränderung schaffen. Solche Anliegen sind lobenswert, doch wie geschieht Erweckung im persönlichen Leben als auch in der Ortsgemeinde? Thomas Lange geht dieser Frage in „Erweckung“ nach.
Ohne zu beschönigen attestiert Lange dem Christentum in Europa weitgehend ein „Tal voller Totengebeine“ (vgl. Hes. 37,14) zu sein. Liberalismus, Individualisierung, Materialismus und Beliebigkeit prägen das Bild des „postfaktischen Christentums“ im 21. Jahrhundert. „Man müsse eben akzeptieren, dass man die Bibel unterschiedlich lesen und auslegen könne“. Erschwerend kommen Traditionalismus und aussterbende Gemeinden hinzu, sodass vielerorts Gottesdienste auf Sparflamme am Leben erhalten werden. „Geistlich tote Gemeinde bringen keine Frucht“. Vor diesem Hintergrund gilt es nicht dem allgemeinen Trott zu verfallen, sondern bei sich persönlich nach Erweckung zu fragen, um der Gemeinde Jesu wieder dienen zu können. „Der wichtigste Ort für die Notwendigkeit von Reformation und Erweckung ist unser eigenes Herz“. Dabei ist kommt es aber nicht auf den Menschen zuerst an, sondern Leonard Ravenhill betont: „Bei einer wahren Erweckung kommt Gott seiner kranken Gemeinde zur Hilfe“.
Die drei nun folgenden Kapitel können losgelöst voneinander gelesen werden. Zunächst geht Lange der Frage nach was mit dem Woher, Wie, Wozu und Wann bei einer Erweckung gemeint ist. Hilfreich sind die klar benannten Kennzeichen, die der Verfasser aus der Bibel zieht, um zu beurteilen, ob es sich um eine geistliche oder menschengemachte Erweckung handelt. „Nicht überall ist Erweckung zu finden, wo „Erweckung“ drauf steht!“ Motivierend für den Leser dürften die acht persönlichen Segnungen sein, die eine Erweckung bewirken kann.
Im zweiten Teil stellt Lange nun die Frage nach der Notwendigkeit einer persönlichen Erweckung. Hierbei wird nicht verschwiegen, dass zwischen der allgemeinen Christenheit, die jederzeit Erweckung benötigt, und dem engagierten Nachfolger Jesu, der im Dienst seines Herrn steht, unterschieden werden muss. In seinen Ausführungen orientiert sich Lange an Psalm 119,25-32, um Einsicht, Aufsicht, Aussicht und Umsicht einer persönlichen Erweckung anhand von Gottes Wort zu beleuchten.
Im dritten Teil stellt Lange den Reformator Martin Luther als Beleg für eine Erweckung vor, die von Gott durch eine persönliche Erweckung ausgelöst wurde. Der Leser erhält Geschichtsunterricht mit christlicher Perspektive.
Abgerundet wird das Buch durch drei Anhänge. Im ersten beschreibt der große Fürst der Prediger, Charles Haddon Spurgeon, wie er zu dem Thema „Erweckung“ steht. Mithilfe von Life Action Ministries erhält man zudem einen Leitfaden, für eine persönliche Erweckung, bevor eine Zeittafel großer Erweckungen die Spuren des Schöpfers in der Geschichte der Menschheit aufzeigt.
Das Buch richtet sich an jeden, der sich nach geistlicher Erneuerung sehnt, um zuerst sein eigenes Herz zu reformieren und dadurch der Gemeinde Jesu dienen kann. Die Ausführungen Langes bieten hierzu praktische Anregungen, die durch Beispiele aus Gottes Wort und der Kirchengeschichte zur persönlichen Reflexion einladen, um eine von „Gott gewirkte Erweckung“ zu ermöglichen. Ermutigt wird der Leser durch die zahlreichen Stimmen von Männern, die durch Gottes Gnade erweckt und so zu Werkzeugen wurden.
Das Buch:
- Lange, T. (2019): Erweckung – Reformation der Herzen, Herold Verlag, 105 Seiten, ISBN: 978-3-88936-082-3, Preis: 7,90€
erhältst du im Buchhandel oder direkt hier.
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