Wenn Sie nach der bekanntesten Geschichte der Bibel gefragt würden, wäre die Arche Noah sicherlich unter den Top Drei. Warum? Weil sie Christen die Antwort darauf gibt, weshalb unsere Erde so aussieht wie sie ist und warum es den Regenbogen gibt. Skeptiker hingegen stellt die Überlieferung vor gewaltige Herausforderungen. Und genau hier möchte „Die Arche Noah“ von Stefan Drüeke Orientierungshilfe in der Frage nach Mythos und Wahrheit sein.
Von vorneherein betont Drüeke, dass seine Erläuterungen lediglich ein Versuch sind, „plausible Erklärungen zu finden, die mit dem in der jeweiligen Kultur und Epoche vertretenen Weltbild und der wissenschaftlichen Erkenntnis übereinstimme“. Das führt dazu, dass man zwischen naturwissenschaftlichen Aussagen und Beobachtungen unterscheiden muss!
Die nun folgenden drei Kapitel gehen Fragen zur Sintflut nach. Interessant ist der Umgang mit der Thematik der geologischen Befunde. Entgegen der allgemeinen Annahme behauptet die Bibel eben nicht, dass alle geologischen Systeme während der Flutkatastrophe entstanden seien. So können geologische Schichten weder als Beleg für eine lokale noch für eine globale Flut herangezogen werden. Nichtsdestotrotz gibt es elf wesentliche Gründe für eine weltweite Flut, die Drüeke im Folgenden näher ausführt. Erhellend sind in diesem Zuge auch die Ausführungen, die die Thematik aus dem Neuen Testament beleuchten, denn sowohl der Apostel Petrus als auch Jesus Christus selbst sprachen von einer globalen Flut. „Die Aussage des biblischen Berichts spricht eindeutig von einer weltumspannenden einmaligen Flutkatastrophe“. Zahlreiche Grafiken und Schaubilder erleichtern die Fragestellung angesichts der zeitlichen Abläufe.
Die nächsten vier Kapitel beleuchten Fragen zur Arche. Drüeke nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungstour zu antiken Baumaterialien und Längemaßen. Wussten Sie, dass das Verhältnis 6:1 von Länge zu Breite auch noch heute im Schiffsbau verwendet wird, wie bei der Arche? Die Erläuterungen der Maße und Schwimmstabilität wird sicher nicht nur Zahleninteressierte ansprechen. Für Biologen geht Drüeke zudem auf den Begriff „Art“ ein, um aufzuzeigen, wie viele Tierarten in der Arche waren. „Unter Berücksichtigung aller Fakten lag die Anzahl der mitzunehmenden Tiere bei etwa 16.000“. Manche Tierart konnte nämlich auch im Wasser überleben, wie zum Beispiel pflanzen- und fleischfressende Dinosaurier (Behemot und Leviatian), die die Bibel als Wassertiere bezeichnet.
Die abschließenden drei Kapitel widmen sich Fragen zu den geologischen Schichten, dem Landeplatz der Arche und weiteren Sintflutberichten. Gerade im Bereich der Fossilien spielt der Sündenfall eine tragende Rolle. „Es ist wahrscheinlich, dass die geologischen Systeme ab dem Kambrium mit ihren unzählbar vielen Fossilien erst nach dem Sündenfall entstanden sein können, den vor dem Sündenfall gab es keinen Tod und damit auch keine Fossilien“. Gerade geologisch Interessierte werden sich hier einen guten Überblick über alternative Erklärungsmodelle verschaffen können. Drüeke betont, dass es nicht leicht ist die naturwissenschaftlichen Ergebnisse mit dem biblischen Sintflutbericht in Verbindung zu bringen, was aber daran liegt, dass „unser augenblickliches Unvermögen eine Einordnung der Sintflut in die geologischen Schichten erschwert“.
In den Ausführungen gelingt es Drüeke nüchtern, sachlich und ohne Polemik das Thema anzugehen. Gelungen ist dabei das Aufgreifen skeptischer Fragen und deren Beantwortung, soweit dies möglich ist. Vereinzelte Abbildungen lockern auf und helfen, die Ausführungen besser zu verstehen (z. B. Garten Eden). Obwohl es viele Fachbereiche gibt, ist Drüekes Sprache für jedermann verständlich.
Insgesamt bietet das Buch demjenigen, der aufrichtige Fragen stellt, Antworten. Vor allem aber wird deutlich, dass die Bibel ein Buch ist, dem Vertrauen entgegengebracht werden kann. Die Arche ist eben Wahrheit und kein Mythos.
Das Buch:
- Drüeke, S. (2015): Die Arche Noah – Mythos oder Wahrheit?, Christliche Schriftenverbreitung, 176 Seiten, ISBN: 978-3-89287-625-0, Preis: 7,90€
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