Glauben mit Verstand

In dem sprachgewandt geschriebenen Buch begibt sich der Autor auf eine „Denkreise“. Der Gymnasiallehrer aus Bielefeld hat erst nach seinem Studium zum christlichen Glauben gefunden und möchte anstelle von Behauptungen mit durchdachten, wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigenden Argumenten aufwarten. Kritik und Skepsis am christlichen Glauben empfindet er nicht als störend, sondern als eine wichtige Herausforderung, um seinen Glauben im offenen Diskurs zu ver-antworten.

Ganz besonders liegt dem Autor das Gespräch zwischen Glaube und Naturwissenschaft am Herzen. Anhand zahlreicher Beispiele und Aussagen internationaler Naturwissenschaftler belegt er kenntnisreich seine These, der Dualismus zwischen gläubigen Christen und atheistischen Naturwissenschaftlern sei eine beliebte, von Medien kultivierte Legende. Im Verlauf des Buches nennt der Verfasser zahlreiche Gründe, die für eine Existenz Gottes sprechen. Dabei folgen seine Aussagen dem Prinzip einer auf Behutsamkeit, Sachlichkeit und Korrektheit bedachten Vorgehensweise. Er möchte anderen nicht eine Sichtweise aufzwingen, sondern nach einem Fakten-Check und durchdachter Abwägung von Argumenten die Vernünftigkeit des Glaubens verständlich machen.

Im weiteren Verlauf des Buches setzt sich Stephan Lange mit der Frage des Wahrheitsanspruchs aller Weltreligionen auseinander, diskutiert die Historizität der Worte und Taten Jesu und richtet seinen Fokus besonders auf den Tod und die Auferstehung von Jesus. Ohne die Leserschaft zu einer vorschnellen Entscheidung drängen zu wollen, macht er Mut zu einer überlegten Meinungsbildung, ehe er sich in einem abschließenden Kapitel noch der Theodizeefrage widmet.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, das einen selber manches neu durchdenken lässt und sich sehr gut zur Weitergabe an mit- und nach-denkende Menschen eignet.

Autor: Dr. Paul-Gerhard Roller